Leverkusen Rund 40.000 Leverkusener leiden an Bluthochdruck

Leverkusen · Fast jeder dritte Deutsche leidet unter einem zu hohen Blutdruck. "25 Prozent der erwachsenen Deutschen nehmen sogar Blutdruckmedikamente ein", sagt Dr. Wolfgang Pfeiffer von der Deutschen Hochdruckliga. Er leitet unter anderem in Leverkusen die Selbsthilfegruppe Bluthochdruck, die sich immer am zweiten Donnerstag im Monat um 18 Uhr im Gesundheitshaus in Wiesdorf trifft. "Wenn man vergleicht, dass so rund 40.000 Leverkusener betroffen sind, aber gerade einmal 20 bis 30 Leute zu unserem Treffen kommen, dann zeigt das doch, dass das Thema immer noch nicht bewusst wahrgenommen wird."

Gerade junge Leute werden bei den Veranstaltungen immer wieder vermisst. Doch gerade hier solle in Zukunft der Grundstein gelegt werden. "Eigentlich noch viel früher", sagt Professor Peter Schwimmbeck, Direktor der Medizinischen Klinik 1 am Klinikum, "dass muss schon im Kindergarten und in der Schule anfangen".

Deshalb gibt es am 11. Mai den Welthypertonietag, an dem auch in Leverkusen eine Informationsveranstaltung stattfindet, die gerade auch für junge Leute gedacht ist. Das diesjährige Motto "Ich bleib mir treu" stellt die große Relevanz der Therapietreue in den Fokus. Das bedeutet: Wer seinen Bluthochdruck in den Griff bekommen will, der muss unbedingt "am Ball bleiben". Denn häufig komme es vor, dass die ärztlichen Therapieempfehlungen nicht eingehalten werden, was den Therapieerfolg mindern oder sogar verhindern kann. "Rund 25 bis 30 Prozent der Rezepte, die von den Ärzten verschrieben werden, landen beim Patienten direkt im Mülleimer, weil er der Meinung ist, dass er diese Form der Hilfe nicht braucht", berichtet Andrea Steinhausen von der Eulen-Apotheke. Aufklärung in der Therapietreue sei daher ein wichtiges Thema. Der Risikofaktor Nummer Eins für Herz-Kreislauferkrankungen sei eigentlich gut behandelbar. Aber der Patient müsse die Anzeichen ernst nehmen. Eine gesunde Ernährung, Bewegung und die Vermeidung von Übergewicht bildeten wie so oft die Eckpfeiler für die persönliche Vorsorge, sagen die Experten.

Die Vorträge am 11. Mai zwischen 16 und 19 Uhr im Klinikum behandeln auch die Themen Mehrfachmedikation, Unverträglichkeiten bei Bluthochdruck und Ursachen und Therapien bei schwer einstellbarem Hochdruck. Infostände, Blutdruck-Messungen und eine Diät-Küche mit Verköstigung runden die Veranstaltung ab. Weitere Infos: www.klinikum-lev.de

(hawk)
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