Leverkusen Ruheständler geben Verein auf

Leverkusen · Der Vereinigung von früheren Mitarbeitern der Stadt Leverkusen und ihrer Töchter fehlt der Nachwuchs. Sie existierte seit fast 50 Jahren.

 Ruheständler Hans Gerd König war fast zehn Jahre lang Vorsitzender der Vereinigung.

Ruheständler Hans Gerd König war fast zehn Jahre lang Vorsitzender der Vereinigung.

Foto: Uwe Miserius

Die "Vereinigung der Ruheständler der Stadt Leverkusen" existiert nicht mehr. Deren Auflösung wurde bereits Anfang 2017 beschlossen, offizielles Ende war am 31. Dezember. "Wie andere kleine Vereine haben auch wir unter ausbleibendem Nachwuchs gelitten", begründete Hans-Gerd König.

Natürlich bedauert der 75-Jährige das Ende der seit fast 50 Jahren bestehenden Vereinigung, der er selber seit 1999 angehörte. Zehn Jahre fungierte er als Vereinsvorsitzender. Der gelernte Dreher wechselte im Jahr 1965 zur Berufsfeuerwehr der Stadt Leverkusen und war bis zu seiner Pensionierung als Hauptbrandmeister im abwehrenden Brandschutz tätig. Schon bei seinem Eintritt in den Verein war der damals 57-Jährige der Jüngste unter den Gleichgesinnten. "Ich war nur zweimal da und hatte schon einen Vorstandsposten", erinnerte sich König. Mit anderen Worten: Schon seinerzeit war man dringend auf der Suche nach Nachwuchs.

Mitglied konnte übrigens jeder werden, wer im aktiven Berufsleben bei der Stadt Leverkusen beschäftigt war. Das galt nicht nur für die Verwaltung, sondern auch für alle anderen - inzwischen ausgelagerten Bereiche - wie Sparkasse, Energieversorgung, Klinikum oder Sportpark Leverkusen. Die Treffen waren an jedem dritten Montag eines Monats in der Schlebuscher Gaststätte Kreuzbroich anberaumt.

Mal sahen die Anwesenden Filme aus dem Verleih der städtischen Medienstelle, mal hörten sie Vorträge der Polizei zum Thema Sicherheit oder wurden von der Feuerwehr über vorbeugenden Brandschutz informiert. Und zweimal im Jahr standen Ausflüge auf der Tagesordnung. Dann starteten meistens 200 Teilnehmer in drei Bussen zu Zielen im Umkreis von etwa 150 Kilometern rund um Leverkusen und boten gelegentlich auch noch Abendessen samt Tanz im Anschluss daran.

"Wir waren eine lustige Gesellschaft", beschrieb König rückblickend. In guten Zeiten vor 40 Jahren verzeichnete der Verein noch 450, vor 20 Jahren insgesamt 250, zuletzt dann aber nur noch 83 Mitglieder. Zu den regelmäßigen Treffen kamen lediglich 30 Interessierte. Viele waren zu alt oder körperlich zu stark eingeschränkt, um noch dabei sein zu können, sagt der 75-Jährige. Weil nun auch König seine Aufgabe aus gesundheitlichen Gründen nicht länger ausüben konnte, wurde das Ende der Ruheständler-Vereinigung besiegelt.

Das Vereinsvermögen von rund 4000 Euro wurde bei Ausflügen nach Schloss Burg und Bad Driburg verbraucht. Übrig blieb nur noch ein kleiner Betrag von rund 300 Euro, den man - sobald die Liquidation komplett abgeschlossen ist - voraussichtlich dem Leverkusener Hospizverein als Spende überlassen wird.

(gkf)
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