Leverkusen RückblickEinblick

Leverkusen · Wer in alten Chroniken der Neustadtfunken blättert, wird in glückliche Opladener Kreisstadtzeiten versetzt.

1968 bot sich noch das OKA (Opladener Kaufhaus) als beliebtes Einkaufsziel an.

An der Schlebuscher Straße existierte noch das Autohaus „Schröder & Frey“. Der Bierverlag Karl Kasel warb für „Hitdorfer Pils“, und die „Städtische Sparkasse Opladen“ ließ sich unter der kurzen „Fernsprechnummer“ 3031 erreichen. Zu dieser Zeit amtierte noch Lothar Rückert (ein Vorfahr von Prinz Ulof I. Rückert) als KOK-Präsident, und Willi Kopp führte die Neustadtfunken als Vorsitzender. Armin Kotterheidt bot im Busbahnhof-Pavillon den 64er Mosel-Liebeskummer zu 2,25 D-Mark an. Und die legendären „Theo Kuhl und Frau“ führten „Opladens neues Stadthallenrestaurant“. Es gab schon Radio Winzen, das Reisebüro Herweg, die Schreinerei Wilhelm Reuker und das älteste Opladener Miedergeschäft – Christ.

Bis 2002 präsentierte sich der Vorstand der KG Neustadtfunken selbst an Karneval ziemlich trist. Vorsitzender und Kollegen traten immer im schwarzen Anzug, auch „Beerdigungsanzug genannt, auf. Ex-Vorsitzender Bernd Miesen erklärt: „Im Gründungsjahr 1928 fehlte das Geld für eine Uniform. Aber: Für Hochzeiten und Beerdigungen hatte jeder einen schwarzen Anzug im Schrank hängen.“ Die Neustadtfunken brachen nach 74 Jahren diese Anzugsordnung und verordneten dem Vorstand eine rotweiße Uniform. Passt tatsächlich viel besser zum bunten Karnevalstreiben und zu den Uniformen der Tanzcorps.

(RP)
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