Leverkusen RRX kommt: Abriss Bahnhof City

Leverkusen · Der Bahnstreckenausbau für den "Rhein-Ruhr-Express" (RRX) rückt für Leverkusen näher. Betroffen sind Rheindorf, Bürrig/Küppersteg und Wiesdorf. Der Bahnhof Mitte wird abgerissen. Anfang Juni lädt die Bahn zur Bürgerinformation.

 Jetzt ist's "amtlich": Der Mini-Bahnhof Leverkusen-Mitte muss für den RRX-Zug abgerissen werden, teilt die Bahn gestern auf Anfrage mit.

Jetzt ist's "amtlich": Der Mini-Bahnhof Leverkusen-Mitte muss für den RRX-Zug abgerissen werden, teilt die Bahn gestern auf Anfrage mit.

Foto: uwe Miserius

Sechs RRX-Linien sollen zwischen Minden und Koblenz im Takt zwischen 10 und 15 Minuten rollen. Irgendwann, der Startzeitpunkt ist weiter offen. Die Hauptstrecke der neuen Komfort-Bahnlinien zieht sich zwischen Dortmund und Köln. Bedeutet: Von Düsseldorf-Reisholz über Leverkusen bis Köln-Mülheim soll die Bahnstrecke durchgängig auf vier Gleise ausgebaut werden, bestätigte eine Bahn-Sprecherin gestern.

In Bürrig/Küppersteg sind damit möglicherweise Verbreiterungen im Bereich der Wohnviertel nötig. Zudem wird in Wiesdorf der Mini-Bahnhof Leverkusen-Mitte ersatzlos abgerissen: Die Bahn verlegt auf der Seite des Bus-Bahnhofes ein zusätzliches Gleis. Der heutige S-Bahn-Bahnsteig wird zum Mittelbahnsteig.

Die Deutsche Bahn will Details des seit Jahren diskutierten Projektes am Freitag, 1. Juni, im Forum (ab 16 Uhr) öffentlich vorstellen. Gebucht ist dafür der Agamsaal. Es dürfte spannend werden, ob die Besucherkapazität reichen wird.

Oberbürgermeister und Baudezernent Reinhard Buchhorn begrüßte gestern grundsätzlich den RRX-Plan. Die Stadt könne das Projekt selbst nicht mitgestalten, aber die Rahmenbedingungen auf Leverkusener Stadtgebiet beeinflussen. Buchhorn: "Ich werde bei der Bürgerinformation dabei sein und kritische Fragen stellen", kündigte der Stadtchef an. Speziell in Küppersteg/Bürrig hätten die Anwohner wohl Anspruch auf besondere Lärmschutzmaßnahmen. Ebenso an anderen Stellen des Ausbaus.

In Wiesdorf wird die Stadt eigenes Gelände im Bereich des BusBahnhofes für den RRX-Bahnsteig abgeben. Die Bahn muss aus Sicht der Stadt deshalb einen Teil der dann nötigen Bus-Bahnhof-Neugestaltung finanzieren.

Planungen, wie ein verkleinerter Bus-Bahnhof aussehen könnte, liegen schon in den städtischen Schubladen. "Wir beginnen aber nicht, bevor nicht auch die RRX-Planungen vorliegen", sagte Buchhorn gestern.

Dass die Bahn keinen Bahnhofs-Neubau plant, stößt auf Kritik bei der Stadtspitze. Eine Stadt wie Leverkusen brauche in der Stadtmitte ein ansprechendes Empfangsgebäude an dem Haupthaltepunkt der Bahn, forderte Buchhorn gestern.

Auf der Bürgerinformation wollen die Vertreter der Deutschen Bahn zeigen, dass sie offen und frühzeitig über alle Plandetails berichten, versicherte gestern eine Bahnsprecherin. Der RRX-Plan für Leverkusen wird vom 4. Juni bis zum 3. Juli bei der Stadt ausgelegt. Die Bürger können Anregungen und Einwände abgeben. Wo Hilfe gebraucht werde, etwa beim Lesen des Planes, will die Bahn mit Fachleuten zur Verfügung stehen. Schließlich soll der RRX ein Musterzug für "schnelle Taktung auf hohem Pünktlichkeitsniveau werden" — ohne Fahrtenaufpreis.

(RP/url)
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