Leverkusen Rote Funken im Bayer-Kasino

Leverkusen · Ein jeckes Beben erschütterte am Dienstagabend das Bayer Kasino. Der Grund: Die KG 1910 Rote Funken Leverkusen hatte zur 1. Karnevalssitzung geladen – wegen Terminschwierigkeiten ausnahmsweise einmal nicht im Forum. Noch dazu außergewöhnlich früh im Jahr. Gerade erst Silvester gefeiert und noch ein Stückchen Stollen im Mund, ging es los mit den Tollitäten. Von wegen "die Sitzung etwas weniger wild halten", wie Literatin Anke Timm angekündigt hatte.

Ein jeckes Beben erschütterte am Dienstagabend das Bayer Kasino. Der Grund: Die KG 1910 Rote Funken Leverkusen hatte zur 1. Karnevalssitzung geladen — wegen Terminschwierigkeiten ausnahmsweise einmal nicht im Forum. Noch dazu außergewöhnlich früh im Jahr. Gerade erst Silvester gefeiert und noch ein Stückchen Stollen im Mund, ging es los mit den Tollitäten. Von wegen "die Sitzung etwas weniger wild halten", wie Literatin Anke Timm angekündigt hatte.

Kilos abgeschunkelt

Denn von noch feiertäglicher träger Zurückhaltung war bei den etwa 900 Gästen nichts zu spüren. Die überflüssigen Kilos aus der Weihnachtszeit wollten abgeschunkelt werden. Gleich zu Beginn heizte das Kölner Musikcorps KG Blau Weiß Alt-Lunke den Matrosen, Engeln, Teufeln und Scheichs mächtig ein.

Bei "Viva Colonia" hielt es niemanden auf den Stühlen. Angefeuert vom gut gelaunten Elferrat, der in einer Kulisse Platz nahm, die — so Funken-Präsident Höveler — ein wenig an eine Wurfbude erinnerte.

Und für die, die es noch nicht wussten: Es war der schönste Elferrat, den die vier Kölner "Colör"-Mädche je gesehen haben. Behauptete zumindest Ute Geller, die blonde "Lied"-Sängerin der preisgekrönten Karnevalstruppe. Vom Präsidenten als etwas "Spektacolöres" angekündigt, sangen sie sich besonders in die Herzen der außer Rand und Band geratenen Damenwelt. Immerhin bescherten sie den jecken Zuschauerinnen einen Gesäß schwingenden Präsidenten (einschließlich eines wohlplatzierten roten Schildes mit der Aufschrift: Alaaf you).

Etwas ruhiger aber nicht minder heiter ging es mit "Rumpelstilzje"-Sohn Martin Schopps und seiner Rednerschule weiter (der Vater kam später dran). Mit seinen Parodien bekannter Karnevals-Stars und Überlegungen zu einem weiblichen Dreigestirn ("Das will ich sehen, dass eine Frau sechs Wochen lang dasselbe Kostüm trägt") erntete er lautes Gelächter.

Doch dann war es Zeit für seine Tollität Prinz Ulof I. und Gefolge. Begleitet vom Bayer Spielmannzug und der Prinzengarde Opladen hielt er Einzug ins Kasino. Und veranstaltete ein Mini-Quiz. Der Preis für eine richtige Antwort: Ein Bützje vom Prinzen. Für die Frauen zumindest. Bei den Männern durften die weiblichen Pagen ran.

Paveier toppten alles

Zwar kamen all die geladenen, insgesamt elf Karneval-Großkaliber gut an, aber die Paveier (Straßenpflasterer), die gerade ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum feiern, toppten alles.

Die Begeisterung im Saal war schon beim ersten Lied "Mädche, nemm mich in d'r Ärm" spürbar. Während die textsicheren Jecken inbrünstig tanzten wurde eines klar: Der Karneval hat endlich richtig begonnen.

(RP)
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