Leverkusen Richrath will trotz mauer Finanzen zukunftsfit machen

Leverkusen · Oberbürgermeister Uwe Richrath nahm in der Ratssitzung kein Blatt vor den Mund, als es um den Stadtetat-Entwurf ging. "Insgesamt liegen die für 2017 geplanten Aufwendungen bei 585 Millionen Euro, die erwarteten Erträge bei 541 Millionen Euro. Das heißt, wir rechnen mit einem Defizit von rund 44 Millionen Euro", fasste Richrath zusammen, was Finanzdezernent Frank Stein später erläuterte.

Vogel-Strauß-Politik will Richrath deshalb nicht gelten lassen. Im Gegenteil: Leverkusen müsse sich bewegen. Allein deshalb, weil im Jahr 2040 mehr als 173.000 Menschen in der Stadt leben werden. "Positiv ist daher, dass der Wohnungsbau-Motor ins Laufen gekommen ist."

Die 1000 Wohnungen, die Richrath im Wahlkampf versprochen hat, sind offenbar auf dem Weg. Bisher seien 357 Baugenehmigungen erteilt worden. Auch im geförderten Wohnungsbau sei Bewegung: 2014 wurden drei Mietwohnungen öffentlich gefördert, dieses Jahr 60. Von Bahnstadt und Gütergleisverlegung über die City C, Mittelstandsansiedlungen wie die der Krankenkasse Pronova (baut in Wiesdorf die neue Unternehmenszentrale, 600 Arbeitsplätze) und dem Ziel, Leverkusen als Büro- und Dienstleistungsstandort zu vermarkten, Verkehr und Autobahnausbau samt Rheinbrücke schlug Richrath den Bogen zur Stadtteilentwicklung, hin zum Integrierten Handlungskonzept für Wiesdorf (IHK, 45 Millionen Gesamtvolumen, das Land soll 36 Millionen beisteuern) und zum Stadtteilentwicklungskonzept Opladen. "Bislang haben wir Förderbescheide von knapp elf Millionen Euro erhalten." Im November gab es zwei Millionen fürs IHK Hitdorf.

Für den Stadtchef ist klar, dass weitere Bereiche nicht hinten rüberfallen sollen. "Sobald Wiesdorf durch ist, wird es einen Schwenk auf andere Stadtteile geben, Manfort, Alkenrath", hatte Richrath in der vergangenen Woche geäußert. Er betonte gestern: "Trotz aller schwierigen Voraussetzungen ist es wichtig, Leverkusen zukunftsfit zu machen, Lebensqualität zu schaffen."

(LH)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort