Protest in Leverkusen Richrath in Reuschenberg: „Nicht gegen die Bürger“

Leverkusen · Ein Bebauungs-Projekt mit öffentlichen Parkplätzen stößt auf Protest. Anwohner befürchten Verkehrs-Zunahme durch Friedhofs- und Tierparkbesucher. Sie stellen den Oberbürgermeister bei seiner Wahlkampf-Tour zur Rede.

 In Bürrig musste Oberbürgermeister Uwe Richrath besorgten Anwohnern Antwort geben.

In Bürrig musste Oberbürgermeister Uwe Richrath besorgten Anwohnern Antwort geben.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die mögliche Bebauung am Friedhof Reuschenberg (Auf dem Weierberg/Waldstraße) sorgte bei den Anwohnern für viel Aufregung. Die Größe der angedachten Wohnungen lässt die Menschen ein Verkehrschaos befürchten. Zudem sorgen sie sich um den ansässigen Steinmetz und das Café, das laut Plänen aus dem Internet Reihenhäusern und einem Doppelhaus weichen müssten. Zwar hatte mit Frank Arentz einer der zwei Investoren betont, dies werde nicht geschehen (wir berichteten), doch das genügte den Anwohnern nicht. Sie  stellten jetzt Oberbürgermeister Uwe Richrath bei seiner Wahlkampftour zur  Rede.

Etwa 25 bis 30 Personen hatten sich an der Straße Auf der Kante versammelt, um dem amtierenden Stadtoberhaupt ihre Sorgen vorzutragen. Darunter Claudia Steguweit, die  Sprecherin der gegründeten Bürgerinitiative Reuschenberg. Sie hatte Unterschriften gesammelt, ist gegen die Größe der Bebauung wegen des aus ihrer Sicht erwartbaren Verkehrschaos. Tierpark, Friedhof und das Naherholungsgebiet insgesamt lockten schon unter der Woche in Corona-Zeiten 400 Besucher an,  am Wochenende verdopple sich die Zahl.

„Wir werden hier heute im Stillen protestieren“, sagte die 54-Jährige vor dem Eintreffen des OB. „Wenn er auf uns zukommt, sind wir aber bereit, mit ihm zu reden“, stellte Steguweit klar. Sie wolle Antworten. Sie möchte aufgeklärt werden, wie „ein solches Bauvorhaben abläuft“. Und sie betont: „Wenn kleiner gebaut wird, habe ich da gar kein Problem mit.“

Insgesamt sind laut Initiative Auf dem Weierberg/Waldstraße drei Mehrfamilienhäuser, eine Tiefgarage, zwölf Reihenhäuser und ein Doppelhaus mit Parkplätzen geplant. Hinzu kommen 40 bis 50 öffentliche Parkplätze. Letztere sind das, was den Protest ins Rollen gebracht hatte.

Richrath war auf dem Fahrrad nach Bürrig gekommen. Schnell hatte sich eine Traube aus Menschen um ihn gebildet. Er erläuterte, er habe für den Bereich Parkplätze realisieren wollen. Doch die Eigentümer der Grundstücke hatten dies nur zulassen wollen, wenn  im Gegenzug eine Bebauung erlaubt würde. „Wenn das nicht klappt, weiß ich nicht, wie die Eigentümer reagieren“, sagte der Stadtchef im Hinblick auf den avisierten öffentlichen Parkraum.

Gleichwohl beruhigte er die Anwohner. Es sei noch sehr früh, von einem Beschluss könne noch nicht die Rede sein. Und: Öfter, als dass es klappt, scheiterten Bauvorhaben in der Vergangenheit laut Richrath am Aufbegehren der Bürger. Das sei auch diesmal eine Möglichkeit. „Wir können nichts gegen die Bürger entscheiden“, betonte er.

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