Hitdorf Rheinhochwasser – TBL baut Schutztore auf

Hitdorf · Am Donnerstag könnte der Rhein in Köln die Marke von 8,20 Metern erreichen. Dann bekämen die Hitdorfer nasse Füße. Die Technischen Betriebe reagieren. Fähre außer Betrieb

 Bis zum Abend bauen Mitarbeiter der TBL Hochwasserschutztore in Hitdorf auf. Mitarbeiter der Firma Niesen haben die Elemente aus dem Lager zum Einsatzort gebracht.

Bis zum Abend bauen Mitarbeiter der TBL Hochwasserschutztore in Hitdorf auf. Mitarbeiter der Firma Niesen haben die Elemente aus dem Lager zum Einsatzort gebracht.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Schiffsbrücke hat klare Verhältnisse geschaffen: Am Wochenende bleibt die historische Flussquerung an der alten Wuppermündung in den Rhein geschlossen. Schuld trägt Väterchen Rhein. Denn der droht mit Hochwasser. „Der Rheinpegel steigt zurzeit an und wird voraussichtlich in Kürze die Kölner Pegelmarke 5,44 Meter erreichen. Ab diesem Pegelstand wird der Rheinuferweg gesperrt. Da der Förderverein Schiffsbrücke Wuppermündung davon ausgeht, dass das Hochwasser und seine Hinterlassenschaften bis auf Weiteres keinen Zugang zur Steganlage erlauben werden, bleiben Schiffsbrücke und Café am kommenden Wochenende geschlossen“, teilt Gabriele Pelzer vom Förderverein mit. Auch in Hitdorf laufen die Sicherungsmaßnahmen für den Fall, dass der Rhein noch weiter aus dem Bett kommt.

Die für diese Woche geplanten wasserseitigen Sondierungsbohrungen in der Achse der neuen Kaimauer in Hitdorf „müssen aufgrund des gestiegenen Wasserstandes des Rheins eingestellt werden“, informiert die Stadt. „Zurzeit werden wegen der weiter steigenden Wasserstandsprognose Vorbereitungen für die wasserseitige Räumung der Baustelleneinrichtung  – Arbeitsponton mit Seilbagger –  getroffen.“ Konkret heißt das: „Der Arbeitsponton wird mit Hilfe eines Schubbootes in den Hafen Köln-Niehl gebracht“, ergänzt Wolfgang Herwig, Chef der städtischen Technischen Betriebe (TBL). Er ist in Habacht-Stellung. Am Dienstag hat er die Leverkusener Spedition Niesen schon einmal vorgewarnt, dass möglicherweise am Mittwoch zumindest die Hochwassertore aus dem Lager der TBL an der Borsigstraße in der Fixheide nach Hitdorf transportiert werden müssen.

Mittwochmorgen hat TBL-Chef Herwig entschieden: Die Hochwassertore werden aufgebaut. „Der Wasserstand des Rheins liegt aktuell bei 6,87 (Kölner Pegel) mit steigender Tendenz“, heißt es von der Stadt. Der Scheitel der Hochwasserwelle werde für Donnerstag mit 8,20 Metern am Kölner Pegel erwartet. 8,20 Meter ist die entscheidende Marke, das wissen die Hitdorfer aus Zeiten, als es die Hochwasserschutzwand noch nicht gab. Merksatz: Steht der Kölner Pegel bei 8,20 Metern, kriegen die Hitdorfer nasse Füße.

Wolfgang Herwig geht noch fünf Zentimeter runter. „Wir wollen aufgebaut haben, bevor der Pegel bei 8,15 Metern steht.“ Denn wenn der Rhein erstmal diese Marke erreicht hat, bleibt eventuell nicht genug Zeit, die Schutzmaßnahmen zu errichten. Aufbauen will die TBL bis zum Abend die Hochwasserschutz-Tore 3 (Hafenstraße) und 4 (Hafen). Der Fährbetrieb ist davon nicht betroffen, sagt die Stadt.

Allerdings fährt die „Fritz Middelanis“ seit Mittwochmorgen nicht mehr zwischen Hitdorf und Köln-Langel. „Grund dafür ist, dass einer der vier Antriebe der Fähre durch Treibgut beschädigt wurde“, sagt ein Sprecher der zuständigen Häfen und Güterverkehr Köln. Offenbar ein Baumstamm hatte bei einer Überfahrt die Schraube eines Motors getroffen. Weil dabei ein Schraubenblatt erheblich verbogen wurde, musste die Fähre stoppen; am Ufer wurde das Schiff zwar nun repariert, pausiert aber wegen des Hochwassers weiter.

„Im Rhein ist zurzeit sehr viel Treibgut unterwegs. Das hängt damit zusammen, dass es im Jahr 2019 kein Hochwasser gab. Durch den hohen Wasserstand werden jetzt die Uferbereiche freigespült, so dass das Treibgut mitgerissen wird. Zum Teil sind ganze Bäume im Rhein sichtbar“, sagt Norbert DiRaimondo, Geschäftsführer der „Rheinfähre Köln-Langel/Hitdorf GmbH“. Bis Freitagmittag, 7. Februar, wird die Fähre zunächst nicht in Betrieb sein.

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