Verkehrssituation Rheindorf Rheindorferin fordert Umgehungsstraße

Rheindorf · Wupperstraße sorgt für Diskussion. Nach schwerem Unfall im Januar schreibt Anwohnerin an Stadtchef.

 Mit Tempo 30 auf der kompletten Wupperstraße wird es nach Stadtaussagen derzeit nichts.

Mit Tempo 30 auf der kompletten Wupperstraße wird es nach Stadtaussagen derzeit nichts.

Foto: Wilfried Longerich

Die Verkehrssituation in Rheindorf ist brenzlig. Man kann auf recht schnellen Wegen vom Westring, der Solinger Straße oder der Hitdorfer Straße ins Dorf rollen. Teilweise sind sogar mehr als die üblichen innerstädtischen 50 Stundenkilometer erlaubt. Dann wird’s plötzlich eng und gefährlich, wie jüngst die schweren Verkehrsunfälle auf der Solinger und der Wupperstraße belegen. Grund genug für die Bezirksvertretung I, sich des Themas ausführlich anzunehmen.

Vor vier Wochen krachte es auf der Wupperstraße kurz hinter der Deichtorstraße. Einer Anwohnerin reicht es, sie schrieb dem Oberbürgermeister: „Ein Pkw aus Bürrig fuhr offenbar wieder gegen einen Bordstein, um dann quer über die Straße, den Radweg und den Gehweg in meinen Garten zu schleudern. Das Fahrzeug durchbrach meinen Zaun, riss meine Hecke nieder und kam dann mit ganzer Länge in meinem Garten zum Stehen.“ Dass bisher kein Fußgänger oder Radfahrer zu Schaden kam, führte Ratsherr Rüdiger Scholz auf den Umstand zurück, dass gerade niemand im Wege stand. Die Anwohnerin erwartet jedenfalls eine „intelligente Lösung“.

Das hat zu einem Schwenk der Straßenführung mit einer Verkehrsinsel geführt. Doch wenn ein Autofahrer die nicht richtig einschätzt, wird’s umso schlimmer. Er gerät ins Schlingern. Eine Tempo-Begrenzung auf 30 km/h geht nicht, sagt die Verwaltung in ihrer Stellungnahme: „Die Örtlichkeit ist nach den Richtlinien des entsprechenden Erlasses aufgrund der geringen Anzahl und nicht gravierenden Folgen der Unfälle keine Unfallhäufungsstelle.“ Dabei ist dieser Ort ein neuralgischer Punkt, weil eine Kita und eine Gesamtschule in unmittelbarer Nähe liegen. Zudem nehmen Schüler den direkten Weg zu den Bushaltestellen, nicht den Umweg über den Fußgängerüberweg. Auch im weiteren Verlauf  ist der Autofahrer gut beraten, langsam zu fahren, allein wegen der Parkbuchten am Rand.

Die Anträge im Bezirk I liefen ins Leere. Ganz untätig bleibt die Stadt aber nicht. Sie hat Maßnahmen angeordnet: etwa 150 Meter vor der Verkehrsinsel in Fahrtrichtung Rheindorf wird das Verkehrszeichen „Schleuder- oder Rutschgefahr“ angebracht. Die Leitlinie zur Verkehrsinsel in Fahrtrichtung Rheindorf wird mit „Markierungsnägeln“ verdeutlicht. Möglicherweise ist auch die Griffigkeit der Fahrbahn zu überprüfen. Für eine immer wieder geforderte Tempo-30-Regelung an der Stelle bestehe aktuell keine rechtliche Grundlage.

Die betroffene Anwohnerin machte einen anderen Vorschlag: Vielleicht könnten die Politiker einmal darüber nachdenken, endlich eine Umgehungsstraße zu bauen. Die Wupperbrücke in Bürrig deute ja seit Jahrzehnten die Richtung an.

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