Leverkusen "Rheinbrücke bei Hitdorf kommt nie"

Leverkusen · Die Fachleute der Autobahnbehörde "Straßen.NRW" arbeiten sich gerade richtig warm: Bis 2020 soll eine Hälfte der neuen A 1-Rheinbrücke stehen, der Umbau des Leverkusener Autobahnkreuzes wird gerade vorbereitet und der Neubau der A 1-Stelzenautobahn untersucht. Gestern bekamen die Leverkusener Rats- und Bezirkspolitiker von den Fachleuten und von einem Vertreter des NRW-Verkehrsministeriums den Stand der Planungen vorgestellt.

 Eine Umbauvariante für ein kreuzungsfreies Autobahnkreuz.

Eine Umbauvariante für ein kreuzungsfreies Autobahnkreuz.

Foto: Land/RP

Neue Rheinbrücke Die alte A 1-Rheinbrücke wird wahrscheinlich Ende Februar für den Lkw-Schwerverkehr freigegeben. Die Reparaturarbeiten laufen planmäßig, sagten gestern Vertreter von Straßen.NRW im Rathaus. Die marode Brücke soll bis 2020 teils erneuert sein. Bislang soll dies passieren: Neben der heutigen Brücke (Fahrtrichtung Köln) wird im 1. Bauabschnitt eine sechsspurige Brücke entstehen. Danach erfolgt der Abriss der alten Brücke. Im zweiten Bauabschnitt baut Straßen.NRW parallel einen zweiten Übergang, so dass die neuen Brücken acht Fahrspuren bieten, berichteten Straßen.NRW-Vertreter. Beschlossen sei dies noch nicht. Im Sommer soll es mehr Details geben.

Bürgerbeteiligung Das ganze Projekt soll hinsichtlich der Gestaltung der Lärmschutzwände und der Farbgestaltung mit den Anwohnern besprochen werden, wahrscheinlich ab 2014. Zur grundsätzlichen Frage des Brückenneubaus oder etwa zur Breite der Fahrspuren haben die Bürger kein Mitsprachrecht.

Tunnellösung Die Verlegung der A 1 in einen Rheintunnel ist übrigens vom Tisch, dies hat die Landesregierung wegen der knappen Zeit schon entschieden: Die unterirdische Führung ist zudem doppelt so teuer wie ein Brückenbau, sagte Michael Heinze, Vertreter des NRW-Verkehrsministeriums.

Offen ist eine Aussage zum Neubau der A 1-Stelzenautobahn. Von Tunnel, Tieflage bis Hochstraßenneubau wird alles geprüft. Gerade dieser Bereich sei ein "Riesenproblem", betonte Heinze. Kein Thema in der Landesregierung ist eine neue Rheinbrücke im Zuge der A 542 an der Stadtgrenze Hitdorf/Monheim: "Diese Brücke wird niemals kommen", betonte der Ministervertreter.

Autobahnkreuz Auch der Umbau des Leverkusener Autobahnkreuzes und die Ausbauten von A 1/A 3 sollen schon weit im Vorfeld der Planungen "transparent" mit den Leverkusenern diskutiert werden. Einen massiven Bürgerprotest wie zu "Stuttgart 21" wird es zu diesen Großprojekten in Leverkusen nicht geben, versprach Heinze gestern. Die Anwohner sollen auch jetzt schon Anregungen und Wünsche äußern, nicht erst im Planfeststellungsverfahren. Eines stehe allerdings fest: Ein "Tunnelbau" wie bei der "Einhausung" bei Lövenich werde es kein zweites Mal geben, betonte der Ministeriumsvertreter.

Gestern stellte die Autobahnbehörde "Straßen.NRW" den Politikern außerdem die Ergebnisse der Verkehrszählung samt einer Ganzjahresanalyse vor, die auch für den Ablauf des Autobahnkreuzumbaus wichtig ist. Ein Ergebnis der Untersuchung mündet in der Prognose: In zwölf Jahren wird die Verkehrsbelastung auf dem Autobahnkreuz um bis zu einem Viertel zunehmen.

Gute Nachricht Das Autobahnkreuz lässt sich wohl so umbauen, dass fast kein zusätzlicher Bauplatz für Brücken-Fahrbahnen, auch nicht in der Kleingartenanlage Bernshecke, nötig wird. Die äußere Autobahnkreuz-Grenze in Richtung Schleswig-Holstein-Siedlung bleibt die Abbiegespur von der A 3 in Richtung A 1/Burscheid. Entschieden ist auch hier nichts. Im nächsten Planungsschritt geht es um die Bewertung des Lärmschutzes, der Umweltbelastung (Feinstaub) und die Höhe der Brücken oder Tiefstraßen.

Bedenkenswert Die Autobahnbauer suchen Platz für Lkw-Rastplätze an der A 3. Dies könnte durchaus auch Leverkusener Stadtgebiet treffen. Wenn Bayer den Lkw-Fahrern keine Parkfläche biete, dann müsse das Land es tun, sagte Straßen.NRW-Mann Wolfgang Schmitt.

(RP/rl)
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