Leverkusen Repower verschiebt Bauentscheidung in 2015

Leverkusen · Das Schweizer Unternehmen will für seine finale Investitionsentscheidung in den Chempark die Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes in Deutschland abwarten.

Wenn es nach Volksweisheiten geht, dann muss das Gas- und Dampfkraftwerk (GuD), das das Unternehmen Repower aus der Schweiz im Leverkusener Chempark bauen will, sehr, sehr gut werden. Denn: Die Geduldsphase, ob die Entscheidung für Leverkusen fällt oder nicht, währt schon recht lange - und wird auch noch andauern. Letzteres sagte gestern Repower-Sprecherin Johanna Altenbernd. Vor einigen Wochen hatte es von Repower geheißen, im günstigsten Falle komme es noch in diesem Jahr zu einer Entscheidung.

"Die Gründe dafür, dass wir die Entscheidung auf 2015 verschoben haben, sind immer noch dieselben wie vor einigen Wochen", erläuterte Altenbernd. "Wir wollen die Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes abwarten."

Der Zweck des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) ist es laut Neufassung 2012 "im Interesse der Energieeinsparung, des Umweltschutzes und der Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung einen Beitrag zur Erhöhung der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung in der Bundesrepublik Deutschland auf 25 Prozent bis zum Jahr 2020 durch die Förderung der Modernisierung und des Neubaus von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen), die Unterstützung der Markteinführung der Brennstoffzelle und die Förderung des Neu- und Ausbaus von Wärme- und Kältenetzen sowie des Neu- und Ausbaus von Wärme- und Kältespeichern, in die Wärme oder Kälte aus KWK-Anlagen eingespeist wird, zu leisten." Nun soll das Gesetz wieder überarbeitet werden. Darauf hatte auch Chempark-Leiter Dr. Ernst Grigat vor wenigen Wochen hingewiesen: "Wie Strom- und Wärme aus KWK-Anlagen zukünftig gefördert werden, soll in einer Novelle des KWK-Gesetztes verankert werden. Diese wird für das erste Halbjahr 2015 erwartet."

Ob auch Repower in diesem Zeitraum die finale Investitionsentscheidung treffen wird, ließ Johanna Altenbernd gestern offen. Gleich, wann die Entscheidung fällt, Currenta hat die Vorkehrungen getroffen. Das Baufeld ist seit einiger Zeit vorbereitet, dafür hatte Currenta ein altes Kraftwerk abreißen lassen.

Auch Repower ist im Planungsprozess für das KWK-Projekt im Chempark vorangeschritten. Im Frühjahr hatte das Unternehmen das Konsortium General Electric (GE)/Iberdrola Engineering als bevorzugten Anbieter für Lieferung und Bau der Anlage ausgewählt. GE soll auch für die Instandhaltung der Gas- und Dampfturbine verantwortlich zeichnen.

Sollten die energiepolitischen Rahmenbedingungen mit Repowers Wirtschaftlichkeitsberechnungen konform gehen, investiert die Firma rund 350 Millionen Euro - auch für den Chempark wäre das eine echte Hausnummer. Currenta versicherte gestern erneut, mit Repower eng im Gespräch zu sein. Bis zur Entscheidung 2015 braucht Currenta aber noch Geduld.

(RP)
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