Leichlingen Rekordbesuch und Kritik am Festzelt

Leichlingen · Zwar ist Veranstalter Rolf Ischerland bislang überwiegend zufrieden mit den Partys im Karnevalszelt. Allerdings will er nach der Session mit der Stadtverwaltung überlegen, ob der Alte Stadtpark der richtige Standort für das Zelt ist.

 Mondlandschaft: Nach Karneval soll beratschlagt werden, ob der Untergrund des Stadtparks befestigt wird, damit er Feststrapazen besser standhält.

Mondlandschaft: Nach Karneval soll beratschlagt werden, ob der Untergrund des Stadtparks befestigt wird, damit er Feststrapazen besser standhält.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Schon heute steht fest: Am Aschermittwoch ist nicht alles vorbei für Rolf Ischerland. "Ich träume schon vom Abbau", berichtete der Verantwortliche in Sachen Festzelt am Montag. Und der Unterton in seiner Stimme verriet, dass es nicht die schönsten Träume sind. Denn sobald die jecke Jahreszeit vorbei ist und die Demontage des Zeltes im Alten Stadtpark ansteht, wird sich der ramponierte Rasen in seiner ganzen Fülle präsentieren. Schließlich hatte der Untergrund arg gelitten im Zuge des Aufbaus in der vorigen Woche, die Wiese gleicht nun "einer Mondlandschaft" (Ischerland).

Dennoch fällt seine Bilanz in Sachen Festzelt bisher überwiegend positiv aus. "Im Vergleich mit den Feiern in den vorigen Jahren hatten wir diesmal einen Rekordbesuch. Das Zelt ist ein Gewinn für Leichlingen und seinen Karneval. Die Stimmung war richtig toll", berichtet Ischerland, der neben Einheimischen und Gästen aus umliegenden Städten auch auf Besucher aus München und den USA getroffen war. Nachdem an Weiberfastnacht rund 1300 Jecke die Zeltwände zum Wackeln gebracht hatten, strömten am Samstag 1500 Besucher ins Zelt. Ischerland: "Wir waren komplett ausverkauft, die letzten Karten für die After-Zoch-Party haben wir am Samstagvormittag verkauft."

Dass für die Feier erstmals Eintritt genommen wurde (fünf Euro), habe sich nicht nur finanziell, sondern auch unter einem anderen Aspekt ausgezahlt. So sei der vorab befürchtete "Einfall" von Jugendlichen aus Solingen — die Polizei berichtete von 300 jungen Leuten aus der Nachbarstadt, von denen einige durch Aggressionen und erhöhten Promille-Spiegel unangenehm aufgefallen waren — am Zelt vorbeigegangen, weil diese aufgrund fehlender Eintrittskarten einen Bogen um die Stadtpark-Party gemacht hätten, berichtete Ischerland. So sei es bei "ein paar Rangeleien" und einer Schlägerei — ein 30-Jähriger wurde vom Zelt-Sicherheitsdienst an die Polizei übergeben (wir berichteten) — geblieben.

Allerdings kam dem Veranstalter auch Kritik zu Ohren — "berechtigte Kritik". Denn weil der Eingang des Karnevalszeltes entgegen der eigentlichen Planung um 180 Grad verlegt werden musste (in Richtung Polizeiwache), sei es im Zugangsbereich sehr beengt zugegangen. So beengt, "dass Besucher in der Stoßzeit bis zu 30 Minuten warten mussten", sagte Ischerland und ergänzte: "Dafür müssen wir eine bessere Lösung finden, vielleicht eine dritte Eingangstür."

Das ist aber nicht das Einzige, das den Organisator in kommender Zeit beschäftigen wird. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung werde man nun nach Möglichkeiten für einen besseren Ablauf im nächsten Jahr suchen. Dabei wird dann wohl auch hinterfragt, ob der Alte Stadtpark samt der herrschenden Bodenverhältnisse der geeignete Standort ist. Womöglich mache es Sinn, den umgepflügten Bereich vor einer erneuten Begrünung zuvor im Untergrund zu befestigen. "Davon würden dann auch andere Veranstaltungen wie das Bratapfelfest profitieren", sagt Ischerland.

Bevor allerdings an der Zukunft des Festzelts gebastelt wird, klingt dort heute ab 19 Uhr die diesjährige Session mitsamt Wagenprämierung und Nubbel-Verbrennung aus.

(zill)
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