Bergisch neukirchen Reitschule: Ärger um Sperrung
Bergisch neukirchen · Große Umwege müssen die Besucher der Reitschule Ötting machen, wenn die Neukronenberger Straße zwischen den Einmündungen Flabbenhäuschen und Biesenbach für den Durchgangsverkehr gesperrt wird.
Julia Benedetti ist aufgebracht. Wenn sie ihre Tochter Levana (8) künftig zum Reitunterricht in die Reitschule Ötting in Bergisch Neukirchen (Zum Claashäuschen) bringt, wird sie wohl einen Umweg machen müssen. Der Grund: Ab 1. Juni wird die Neukronenberger Straße zwischen den Einmündungen Flabbenhäuschen und Biesenbach für den allgemeinen Durchgangsverkehr (Schleichwegfahrer) zwischen Bergisch Neukirchen und Quettingen gesperrt. Das haben die Mitglieder der Bezirksvertretung II kürzlich entschieden (wir berichteten). Mit ihrem Ärger ist Julia Benedetti nicht allein: Rund 200 weitere Besucher der Reitschule Ötting in Bergisch Neukirchen werden künftig deutlich länger zur Reitschule unterwegs sein.
Passierschein nur für Anwohner
Für Anwohner der Straßen Neukronenberger Straße, Domblick, Am Köllerweg, Biesenbach, Flabbenhäuschen, Claasbruch, Unterölbach, Zum Claashäuschen, Wiehbachtal, Höhenstraße, Winterberg und Zauberkuhle soll es auf Antrag einen Passierschein geben. Dieser gilt für drei Jahre und soll 30 Euro kosten. Besucher des Reiterhofs in Claashäuschen hingegen sollen keine gebührenpflichtige Ausnahmegenehmigung beantragen können. Sie müssten einen Umweg über Claashäuschen und die Lützenkirchener Straße in Kauf nehmen. "Für diejenigen, die keine Ausnahmegenehmigung haben, ist zwischen Burscheider Straße und Flabbenhäuschen Endstation", sagte Friedhelm Laufs, Chef des Straßenverkehramtes. Darauf deuten Sperrschilder und Sackgassenschilder mit roten Markierungen bereits jetzt hin. In Kraft treten die Schilder jedoch erst am 1. Juni.
Angst um ihre Kunden hat Anja Ötting, Inhaberin des Reiterhofs in Bergisch Neukirchen nicht. "Ich habe meinen Kunden geraten, dass sie bei der Stadt eine Durchfahrtsgenehmigung beantragen sollen", sagt die Reitlehrerin. Friedhelm Laufs bestätigte gestern eine erste Anfrage einer Reiterhof-Kundin. Die Stadt könne aber keine Ausnahmegenehmigung erteilen. "Das ist gegen den politischen Beschluss", sagte Laufs.
Reitlehrerin fürchtet um Kunden
Davon möchte Julia Benedetti sich nicht abschrecken lassen. "Ich werde einen Durchfahrts-Ausweis beantragen." Mal eben die Tochter zur Reitstunde bringen und währenddessen Besorgungen machen, sei sonst nicht mehr drin. "Ich werde dann hier bleiben müssen."
Reitlehrerin Nadine Abbing fürchtet, dass die Reitschule durch die Sperrung Kunden verlieren könnte. "Nicht alle Kunden werden zu einem Umweg bereit sein", sagt die 27-jährige.
