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Opladen Realschule wird trocken gelegt

Opladen · Die erst Ende 2002 bezogene Theodor-Heuss-Realschule ist weiter eine Baustelle: wegen Wasserschäden. Die Sanierungskosten: rund 400 000 Euro. Zwei Klassen sind gesperrt. Die Stadt prozessiert gegen die Architekten.

Rektorin Jutta Hoeder-Schneckenburg ist mit ihrer Geduld fast am Ende: Seit einem Jahr sind die zwei Informatikräume im Untergeschoss nicht nutzbar. Gesperrt sind derzeit auch der Bücherkeller und das Schularchiv. Viele der 941 Realschüler brauchen die Technikräume dringend, damit der Informatikunterricht endlich wieder ordentlich ablaufen kann. Die Beschwerden der Eltern und auch der Lehrer häufen sich.

"Es tut mir alles sehr leid", meinte gestern Maria Kümmel. Die Akten über die Realschule füllen einen ganzen Schrank im Büro der stellvertretenden Leiterin des städtischen Baufachbereichs. "Die Realschule, ja das ist eine komplizierte Gemengelage."

Die jüngsten Fakten: Es gab einen Wasserschaden im Erd- und im Untergeschoss mit zwei Quellen: ein Verbindungsstück der Frischwasserleitung war undicht und von außen drang ebenfalls Wasser ein. Das trieb die Sanierungs- und Reparaturkosten auf geschätzt runde 400 000 Euro. Die Hälfte zahlt die Versicherung (für den Frischwasserschaden). Die Instandsetzung des Erdgeschosses ist inzwischen erledigt.

Um das von draußen kommende Wasser dreht sich ein Rechtsstreit mit den Architekten. Denn laut Stadt geht es nicht um Grundwasser, das sich den Weg ins Innere sucht, sondern um Regenwasser vom so genannten Tiefhof. In diesem Bereich funktioniert die Abdichtung nicht. "Wir haben dies mit gefärbtem Wasser bewiesen", erklärte Bauexpertin Kümmel. Das Problem: Haftbar ist die Dachdeckerfirma, die den Neubau abdichtete. So lautet auch ein Urteil. Nur: Diese Firma ist insolvent und gibt es nicht mehr. Jetzt will sich die Stadt bei den Architekten der Schule die rund 200 000 Euro holen. Der Prozess läuft noch.

Auch die Dichtarbeiten sind weiter im Gange. Ob sie helfen? Fachleute haben da Zweifel. Schulleiterin Jutta Hoeder-Schneckenburg auch: Diese Schule wird wohl ein Faß ohne Boden. Bezirksvorsteher Rainer Schiefer und Kollegen haben sich die Situation angesehen: "Es sieht da katastrophal aus. Das kommt auf die Tagesordnung im Bezirk II", sagte der Opladener. Das Untergeschoss ist, so räumt Kümmel ein, derzeit wegen Schimmelbelastung gesperrt. Das lasse sich in den Griff kriegen, im Januar sei das Untergeschoss wieder nutzbar, glaubt die städtische Bauexpertin. Rektorin Hoeder-Schneckenburg muss also durchhalten – oder die Stadt muss Alternativräume bieten.

(RP)
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