Fahrradwege in Opladen CDU: Sicherheit für Radler mangelhaft

Opladen · Partei sieht gute Ansätze, hält aber Umsetzung gerade in Opladen für verbesserungswürdig. Gefahr in Einbahnstraßen.

 Auf dem Radweg etwa auf der Kämpchenstraße kann es eng werden, wenn Radler auf der Einbahnstraße in beiden Richtungen unterwegs sind.

Auf dem Radweg etwa auf der Kämpchenstraße kann es eng werden, wenn Radler auf der Einbahnstraße in beiden Richtungen unterwegs sind.

Foto: Bernd Bussang

Die CDU wünscht, dass Leverkusen zu einem Knotenpunkt für Radtourismus werden soll. Einiges, speziell die Balkantrasse zwischen Opladen und Burscheid, scheint dafür zu sprechen. Wer diese Strecke verlässt, findet sowohl positive als auch negative Beispiele zum Thema „Fahrradsicherheit“ vor.

„Der Ansatz ist gut, die Umsetzung mangelhaft“, kritisiert Matthias Itzwerth von der CDU Opladen. Er ist in diesem Sommer viel Rad gefahren und hat speziell in Opladen die neuen Möglichkeiten für Fahrten entgegen der Einbahnstraße getestet. Als „vorbildlich gelöst“ bezeichnet er die Situation an Bracknell- und Steinstraße. „Dort ist der Fahrradweg deutlich auf der Fahrbahn eingezeichnet“, stellt Itzwerth fest. Ein Radfahrer fühle sich sicher, wenn er einem Auto begegne. Anders als an der Altstadt-, Kämpchen- und Fürstenbergstraße.  Dort würden nur kurze Striche auf Begegnungsverkehr hinweisen. „Sie sollten mal einige Gesichter von Autofahrern sehen, wenn ich dieses Abenteuer wage“, so Mathias Koch, Vorsitzender der CDU Opladen. Solange die Situation an den genannten Straßen nicht entschärft werde, sollten diese nur „von Mutigen befahren werden“, rät der Politiker und fordert die Stadt auf, im Rahmen der Mobilitätsoffensive 2030 bereits jetzt für eine sichere Radnutzung in Opladen zu sorgen.

„Die aktuelle Bürgerbeteiligung gibt uns Recht“, unterstreicht Koch seinen Appell. Denn der ganz überwiegende Teil unter mehr als 600 bislang gemeldeten Ideen beziehe sich aufs Radfahren. Jeder Kfz-Fahrer müsse erkennen, aus welcher Richtung mit Radlern zu rechnen sei. „In Leverkusen haben wir einen Flickenteppich unterschiedlicher Markierungen“, bemängelt Koch. Überdies sei eine Einbindung in das Knotenpunktsystem des Landes NRW erforderlich. Ein solches System gebe es nur in Wiesdorf, nicht aber in Opladen.

Hinzu komme die notwendige Demontage von Barrieren: Poller und andere Hindernisse müssten weg oder dürften allenfalls in 1,50 Meter Abstand aufgestellt werden, so dass Liege- oder Lastenräder leicht passieren könnten. „Eine gute Radpolitik ist auch eine gute Autopolitik“, ergänzt Koch. Wer mit dem Rad fahre, verbrauche weniger Straßenraum, weniger Parkflächen und belaste nicht die Luft. Dies helfe letztlich auch Autofahrern, sagt Koch und fügt hinzu: „Alles andere führt direkt in einen noch größeren Stau.“

Werden Einbahnstraßen für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet, können anfängliche Unsicherheiten bei den Verkehrsteilnehmern nicht überraschen, heißt es bei der Stadt. Die Veränderung fordere von allen Beteiligten besondere Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme. Dies gelte insbesondere für die Fürstenbergstraße, da diese erst kürzlich für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet wurde. Auch die übrigen Straßen seien laut Straßenverkehrs-Ordnung sowie den aktuell gültigen Richtlinien für Radverkehr geöffnet worden. An Knotenpunkten wurden so genannte Fahrradpforten als Schutzstreifen angedeutet. Eine durchgängige Markierung sei aus Platzgründen – Wegfall von Stellflächen und an Engstellen –  nicht möglich. Speziell die Verkehrssituation Altstadtstraße/Ecke Kämpchenstraße sei erst kürzlich überprüft worden. Mit dem Ergebnis, dass ab sofort ein fünf Meter langer Streifen auf entgegenkommende Radfahrer hinweisen wird.

Zudem werde das Einbahnstraßenschild in Höhe der Kämpchenstraße versetzt. Die Entwicklung werde weiter beobachtet. Eine Änderung der Einbahnstraßen im Zusammenhang mit dem vorgestellten Mobilitätskonzept 2030+ sei nicht geplant, so Pressesprecherin Ariane Czerwon, da eine anderweitige Führung des Radverkehrs entgegen der Einbahnstraße aus Platzgründen nicht möglich sei.

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