Leverkusen Quotenregelung für ausländische Flüchtlinge

Leverkusen · Der Ansturm tunesischer Flüchtlinge auf die italienische Insel Lampedusa hat in ganz Europa Diskussionen über den Umgang mit diesen Menschen ausgelöst. Weihbischof Dr. Heiner Koch forderte Unterstützung für die Flüchtlinge – und für Italien.

Der Ansturm tunesischer Flüchtlinge auf die italienische Insel Lampedusa hat in ganz Europa Diskussionen über den Umgang mit diesen Menschen ausgelöst. Weihbischof Dr. Heiner Koch forderte Unterstützung für die Flüchtlinge — und für Italien.

"Auch wir müssen helfen, dass diese Menschen menschenwürdig untergebracht werden, dass ihnen im Moment geholfen wird, dass sie wirklich auch überleben können", sagte Koch in einem Interview mit dem "domradio". Die Bundesregierung wehrt sich unterdessen gegen die Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der Europäischen Union (EU).

Sollte eine größere Zahl Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen ankommen, würden diese nach einem bestimmten Schlüssel auf die Kommunen verteilt. Für Leverkusen liegt die Quote bei 0,8. Heißt: Von 100 Flüchtlingen in NRW müsste die Stadt einen aufnehmen, bei 1000 wären es acht. Im Großen und Ganzen ist die Zahl der ausländischen Flüchtlinge in Leverkusen seit Jahren konstant; zurzeit steige sie ganz leicht an, berichtete eine Stadtsprecherin. Aktuell seien es rund 180 Menschen. Eine Unterbringungsmöglichkeit bietet das Übergangsheim an der Sandstraße in Opladen.

In Leichlingen liegt die Zahl ausländischer Flüchtlinge (ohne anerkannte Asylbewerber) momentan bei 25. Die Stadt habe noch Kapazitäten, sagte eine Sprecherin. Um die Flüchtlinge einigermaßen erträglich und menschenwürdig unterzubringen, dürfte allerdings die Zahl von 50 Menschen nicht überschritten werden — zumal sonst aufgrund der räumlichen Enge erhebliche Konflikte drohten. Die momentan in den Übergangsheimen der Blütenstadt untergebrachten Flüchtlinge gehören 17 verschiedenen Nationen an.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort