Leverkusen Quettinger Adventsmarkt schrumpft etwas

Leverkusen · Das große, über die Straße gespannte Banner deutet an, was jedem ersichtlich gewesen sein dürfte: Der 23. Adventsmarkt in Quettingen, der traditionell eintägig am 2. Advent stattfindet, läuft bereits gegen 13 Uhr auf vollen Touren.

 Gruppenbild mit Nikolaus/Weihnachtsmann Jörg Danigel: Die Kinder der Klassen 2b und 4b aus der Schule Herderstraße traten mit Lehrerin Helga Ort auf der kleinen Weihnachtsmarktbühne auf.

Gruppenbild mit Nikolaus/Weihnachtsmann Jörg Danigel: Die Kinder der Klassen 2b und 4b aus der Schule Herderstraße traten mit Lehrerin Helga Ort auf der kleinen Weihnachtsmarktbühne auf.

Foto: Uwe Miserius

Die Jacobistraße wurde dafür gesperrt, viele Besucher schlendern an den Buden vorbei. Eine motorisierte Lokomotive im Miniformat steht bereit, um die erwartungsfrohen Kinder umherzuziehen. Etwas weiter riecht es nach Glühwein, aus den Tassen steigt Dampf auf. Dazwischen mischt sich der Geruch von Röstzwiebeln und Bratkartoffeln. Und ganz hinten, etwas versteckt, steht eine kleine, hölzerne Bühne, auf der ein Kinderchor Gedichte und Weihnachtslieder zum Besten gibt.

Es ist unter anderem die Klasse von Lehrerin Helga Ort, die seit rund 13 Jahren an der GGS Herderstraße unterrichtet. "Mitte November haben wir angefangen zu üben", erzählt die 57-Jährige - und das jeden Tag. Allerdings keineswegs, um die Kinder zu drillen, wie sie betont. Vielmehr werden die Lieder immer wieder in den Schulalltag eingebunden, der Rest komme von allein. Schnell hätten sich so 25 Schüler gefunden, deren Eltern zudem Zeit hatten, die Kinder zum Auftritt zu begleiten. "Ich muss da niemanden überreden, wir kommen immer gern", sagt Ort.

Schließlich kennen die Kinder der 2b, die von sechs Schülern aus der 4b unterstützt wurden, die Situation auf der kleinen Bühne schon aus dem vergangenen Jahr. Etwas Erfahrung ist also bereits vorhanden. Dennoch schlottern vor dem Auftritt verständlicherweise ein wenig die Knie, "auf der Bühne waren sie aber ganz ruhig", hebt Lehrerin Ort zufrieden hervor.

Und wo Kinder sind, da ist der Nikolaus nicht weit - in diesem Fall: ein Nikolaus im Weihnachtsmannkostüm. Wenn das mal keinen Ärger mit der Gewerkschaft vom Nordpol gibt. Unter dem dicken roten Mantel, nach eigener Aussagen extrem gut vor er Kälte geschützt, versteckt sich Jörg Danigel. Seit zwei Jahren übernimmt er den Auftritt des von deutschen Kindern wohl meistgeliebten Fabelwesen - ehrenamtlich versteht sich. "Die glücklichen Kinderaugen sind der einzige Lohn, den man braucht. Das reicht schon", sagt der 45-Jährige. Seine Frau, die Mitglied in der Fördergemeinschaft Quettingen ist, habe ihn zu diesem Job gebracht. Ulrich Lorenz, Vorsitzender der Gemeinschaft, zeigte sich zufrieden ob des Besuchs. Allerdings: Die Nachfrage von Budenbetreibern habe nachgelassen. "Früher hatten wir mal 35 Stände, heute sind es 17", erzählt er.

(RP)
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