Demo auf dem Wiesdorfer Platz Von Querdenkern, die keine Querdenker sein wollen

Leverkusen · Die Veranstaltung vor der Rathaus-Galerie lockte weniger als die 100 angemeldeten Teilnehmer an. Immerhin: Die Demonstranten trugen Masken, wenn auch widerwillig.

 Die Veranstaltung in Wiesdorf, die im Namen von „Querdenken-214 Leverkusen“ angemeldet wurde, war spärlich besucht.

Die Veranstaltung in Wiesdorf, die im Namen von „Querdenken-214 Leverkusen“ angemeldet wurde, war spärlich besucht.

Foto: Uwe Miserius

Wer am Freitag über den Friedrich-Ebert-Platz in die Rathaus-Galerie gehen wollte, wird sich gewundert haben, was dort zwischen 16 und 19 Uhr für eine Veranstaltung abgehalten wurde. Nun, diese Frage können wohl auch die Veranstalter nicht zu 100 Prozent beantworten. Denn als sich pünktlich zum Beginn oberhalb des Platzes ein Gegenprotest formierte, den der Veranstalter mit „Hallo, liebe Antifa“ begrüßte, betonte er sogleich, dass sie für die Kinder hier wären, weder links noch rechts seien und mit Querdenken nichts zu tun hätten. Die Polizei hingegen sagt, eine Privatperson hätte den Protest angemeldet – im Namen von „Querdenken-214 Leverkusen“.

Auf die Frage des Gegenprotestes, warum denn dann der rechtspopulistische Markus Beisicht in der ersten Reihe stehe, antwortete der Redner nur, er kenne Beisicht nicht. Auch dieser hatte in den sozialen Medien zur Teilnahme aufgerufen. „Der Aufbruch Leverkusen unterstützt selbstverständlich die Veranstaltung der Querdenkerbewegung“, heißt es da. Und auch im Demo-Kalender auf der Querdenken-Website taucht diese Veranstaltung auf. „Diese Versammlung ist von Querdenken-214 Leverkusen angemeldet“, steht in der Beschreibung. Fraglich ist zudem, inwieweit die Einladung des Redners Artur Helios, gegen den nach einer Querdenker-Demo in Dresden am 31. Oktober wegen des Zeigens eines Hitlergrußes ermittelt wurde, ins Bild einer Veranstaltung „zum Wohle der Kinder“ passe.

Für 100 Menschen war die Veranstaltung ausgelegt. Die Polizei spricht in der Spitze von 60 Demonstranten und 15 Gegendemonstranten. Immerhin: Die Anwesenden trugen zum Großteil eine Mund-Nasen-Bedeckung. Die wenigen ohne konnten auf Nachfrage des Ordnungsamtes ein Attest vorweisen. Auch die Abstände wurden eingehalten. Was zugegebenermaßen bei dem überschaubaren Andrang auch nicht sonderlich schwer war.

(mwi)
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