Leverkusen Quartier für Studenten und Familien geplant

Leverkusen · Die Bahnstadt wächst weiter: In und an den Hallen das alten Ausbesserungswerks entstehen Wohnungen und Büros.

Langsam aber stetig nimmt die Neue Bahnstadt in Opladen Konturen an. Alsbald sollen die großen Hallen des damaligen Bahnausbesserungswerks umgestaltet werden. Die Bauarbeiten hierfür sollen bestmöglichst im Sommer 2018 beginnen, einen Bebauungsplan gibt es aber noch nicht.

Gleichwohl ernteten die Ideen des Architekten Frederik Jaspert bei der frühzeitigen Bürgerbeteiligung im Funkenturm inmitten der Bahnstadt viel Applaus von den rund 25 Zuhörern. So sollen die Hallen in vier Bereiche aufgeteilt werden, die durch einen mittig angelegten Platz sowie vier Zugänge dem Abbild einer Windmühle ähneln.

Die Bereiche teilen sich auf in Wohnen für Familien und Studenten, Gastronomie, ein Bürogebäude und ein Parkhaus. "Wir wollen, dass sich das Quartier öffnet", erkärte Jaspert. Da die vier Bereiche leicht versetzt zueinander angeordnet werden, soll die Länge von insgesamt 160 Metern relativiert werden. Dabei sollen die Hallen vier und fünf sowie ein Großteil der Fassade erhalten bleiben. Die in den Hallen verbauten Träger sind als Akzent über dem mittigen Platz geplant. Demnach sollen die neuen Bauten im Stile des damaligen Werks errichtet werden und sich so Alt und Neu miteinander verbinden. Einen Stil, dem Jaspert einen "rauen, ruppigen Charakter" bescheinigte. Ziegel, Stahl und Beton seien die vorherrschenden Materialien. Die Höhe orientiere sich am höchsten Punkt der benachbarten Technischen Fachhochschule, der bei 15,5 Metern liegt - das Kesselhaus bliebe mit 24 Metern ein Fixpunkt. Von Seiten der FH sei laut Jaspert mit einer gewissen Gräuschkulisse zu rechnen, eine weitere Lärmquelle sei die Bahntrasse. Daher liege das familiäre Wohnen in Richtung der Fakultätsstraße. Investor Thore Marenbach erklärte, das Gebäude enthielte rund 200 Wohnungen, die 40 bis 100 Quadratmeter groß seien. Ob die Wohnungen nur vermietet oder verkauft würden, sei noch nicht klar.

Für die angedachte Gastronomie, den Sport sowie die Nahversorgung soll Halle fünf umgestaltet werden, so Jaspert. Möglich sei hier gar eine Galerie. Investor Marenbach betonte, es gebe bereits Anfragen zahlreicher Fitnessstudios, es laufe aber wohl auf einen hochwertigen Anbieter im Bereich des Leistungssports hinaus.

Ein Mann wollte wissen, ob eine Markthalle angedacht sei. Marenbach antwortet, diese Idee habe in den Planungen tatsächlich eine Rolle gespielt. Und Petra Cremer vom Fachbereich Stadtplanung ergänzte, es gebe Zweifel die Nachfrage betreffend. Eine Antwort, die auf Verständnis stieß. Ob all diese Planungen im späteren Bebauungsplan exakt so festgehalten werde, kann Cremer nicht versprechen. Den Investoren müssten Freiheiten gegeben werden. "Das heißt aber nicht, dass wir denen alle Türen öffnen."

(RP)
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