Tank- und Hotelrechnungen gefälscht Mann betrügt Arbeitgeber – 1000 Euro Geldstrafe

Leverkusen · Wegen des Verdachts auf Betrug musste sich ein 29-Jähriger aus Leverkusen jetzt vor dem Amtsgericht in Opladen verantworten. Ihm wurde vorgeworfen, während seiner Dienstfahrten von Oktober 2016 bis Januar 2018 Rechnungsbelege gefälscht und so seinen Arbeitgeber betrogen zu haben.

Prozess vor dem Amtsgericht Opladen wegen Betrugs
Foto: Uwe Miserius/UM

Die Schadenssumme belief sich laut Anklageschrift auf 374 Euro.

Der sichtlich nervöse und sich wohl sehr unbehaglich fühlende Beschuldigte wollte die Taten zunächst nicht zugeben. Er sei Routen, die ihm das Unternehmen vorgab, anders gefahren – kürzer und effektiver. Das erkläre die Diskrepanz zwischen Rechnungsbelegen von Tankstellen und Hotels und den von Kunden unterzeichneten Arbeitsprotokollen.

Teilweise lagen zwischen diesen Orten einige hundert Kilometer. Die Protokolle habe er später jeweils mit den Daten der Tage versehen, an denen er eigentlich bei den Kunden hätte sein sollen. Ein Erklärungsversuch, aus dem aber Staatsanwaltschaft und Gericht nicht schlau wurden. „Wenn Sie eine plausible Erklärung haben, bin ich ganz Ohr. Aber das reicht nicht“, mahnte die Richterin an, während alle Beteiligten an ihrem Pult standen und die Rechnungsbelege durchgingen. Die Situation wurde für den 29-Jährigen merklich enger. „Wir warten auf eine Erklärung“, betonte die Staatsanwaltschaft.

Schließlich gab der Angeklagte zu,  eine Hotelrechnung zweimal geltend gemacht zu haben. Der Vater zweier Kinder habe die Miete nicht mehr zahlen können und sei in einer Notlage gewesen. Die anderen angeklagten Ausgaben aber seien für das Unternehmen gewesen.

Dessen Geschäftsführer allerdings belastete den Beschuldigten mit seiner Aussage schwer. Demnach seien Arbeitsprotokolle oftmals verspätet eingereicht worden. Zudem hätten wichtige Angaben gefehlt – sie seien entfernt worden. Dass der Mann auf der Anklagebank eigene Fahrten konzipierte, wollte der 57-Jährige nicht ausschließen. Doch machte er ganz deutlich: „Das über mehrere Jahre, auf mehreren Touren ist völlig undenkbar.“ Der Beschuldigte vergrub sein Gesicht währenddesssen zwischen den Hände, schaute starr nach unten.

Die Staatsanwaltschaft sah die Vorwürfe als erwiesen an und forderte 1000 Euro Geldstrafe sowie die Rückzahlung der Schadenssumme.  Dem kam das Gericht nach. Derzeit absolviert der Verurteilte eine Umschulung zum Lkw-Fahrer. Er arbeitet nicht mehr für den Geschädigten.

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