Projekt zur Trassenpflege in der Stadt startet „Radwegwärter“ legen ab Februar los

Leverkusen · Das Modellprojekt im vergangenen Jahr war ein Erfolg. Ab kommendem Monat sollen Kontrolleure jeden Tag auf den Trassen unterwegs sein.

   Freie Fahrt für Radler: Ab Februar kümmern sich Radwegpfleger um die Trassen wie hier an der Solinger Straße. Neben und teils auf dem Weg wuchert ab Frühjahr gern das Unkraut.

Freie Fahrt für Radler: Ab Februar kümmern sich Radwegpfleger um die Trassen wie hier an der Solinger Straße. Neben und teils auf dem Weg wuchert ab Frühjahr gern das Unkraut.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Scherben auf dem Boden, in den Radweg wuchernde Büsche, Müll, Schlaglöcher, knubbeliger Asphalt und beschädigte Schilder: Für Fahrradfahrer sind die oft gut gelegenen Routen durch das Leverkusener Stadtgebiet kein Zuckerschlecken. Die Stadt will dies ändern: In Leverkusen sollen fünf spezielle „Radwegwärter“ den Zustand der Fahrradtrassen deutlich verbessern. Der Rat hat für das Projekt 200.000 Euro genehmigt. Offizieller Auftraggeber und damit Kooperationspartner der JSL (JobService Leverkusen) ist der Fachbereich Stadtgrün. Start fürs neue Pflegeprogramm ist im Februar.

Stadt und JSL können dabei auf Erfahrungen von 2019 zurückgreifen. Zwischen Ende August und Ende Dezember lief in Leverkusen das Modellprojekt „Radpflege“. Kontrolliert und gesäubert wurde in dieser Zeit speziell die Radstrecke zwischen „Kreisel Rheindorf“ und Sensenhammer in Schlebusch, teilte die Stadt den Politikern mit. Ein Erfolg, wie es heißt.

Die Radweg-Kontrolleure sollen ab Februar in der Woche täglich unterwegs sein: mit Elektro-Lastenrädern, um die notwendigen Arbeitsgeräte dabei zu haben. Dazu zählen neben Harke und Besen auch Batterie-Schneidgeräte. Die Männer und/oder Frauen sollen vor allem die meistbefahrenen Radwege in der Stadt von wucherndem Grün freihalten und wilden Müll einsammeln. Schäden an Wegweisern und Verkehrsschildern oder am Radweg werden dokumentiert und an die zuständigen Fachbereiche, etwa die städtischen Technischen Betriebe (TBL), gemeldet. Möglich sei auch die Anlage von Blühstreifen und Installation von Nisthilfen. Ein Vorarbeiter soll das Team fachlich anleiten, schrieb die Stadt in einer Stellungnahme.

Ein Ziel ist es, dass Hinweisen schnell nachgegangen wird. Meldet ein Radler am Morgen auf dem Weg zur Arbeit Glas auf der Strecke, dann soll er abends beim Rückweg einen gereinigten Radweg vorfinden. Damit werde die Verkehrssicherheit und gleichzeitig die Akzeptanz in der Bevölkerung für das Radfahren allgemein erhöht, hoffen die Verantwortlichen und stufen die Maßnahme auch als Beitrag zur Umsetzung des Mobilitätskonzeptes 2030+ ein. In den Diskussionen zu diesem Konzept haben sich Bürger oft über den desolaten und verdreckten Zustand von Radwegen beklagt.

Verantwortet und geleitet werden diese „Radwegpaten“ vom JSL. Es sollen Langzeitarbeitslose eingesetzt werden. Sie bekommen sozialversicherungspflichtige Verträge. Mit der regelmäßigen Arbeit werde für diese Beschäftigten die Chance steigen, sich für den freien, so genannten ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Durchgesetzt wurde dies durch einen gemeinsamen Antrag von CDU, SPD und Grünen, der schon im Finanzausschuss auf Zustimmung gestoßen war. Bürgerliste, Die Linke und die Ratsgruppe „Soziale Gerechtigkeit“ unterstützten das Anliegen. Dagegen stimmten in der Dezember-Ratssitzung Opladen Plus, Aufbruch Leverkusen und FDP.

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