Leverkusen Profis in der Nebenrolle

Leverkusen · Zumindest in Leverkusen standen beim Radrennen "Rund um Köln" die Hobby- und Amateurfahrer im Mittelpunkt. Fast 3000 von ihnen starteten am CaLevornia-Bad, während die Profis nur durchrauschten.

Der Start von "Rund um Köln"
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"Auffe die esste 100 Meter habe ische direkte gemerkt, dasse heute nock was geht", gab der Mann im Tricolore-Dress zum Besten und verwies auf sein treuloses Vehikel, dass diese Einschätzung Lügen strafte. "Rund um Köln" dauerte für Enrico Moax gerade einmal rund 300 Meter. Noch auf der Bismarckstraße endete die Teilnahme am Jedermann-Rennen durch eine gerissene Kette.

Beim Schalten in einen höheren Gang ging die Kette in die Binsen. Ende, Aus für den sympathischen Deutsch-Italiener, dessen Internetsendungen zum Radsport eine wachsende Fangemeinde verfolgt und der in Wirklichkeit nur eine Rolle des Kölner Henry Fecherolle ist.

Riemann entgegenkommend

Beinahe nicht einmal an den Start, der diesmal in Höhe des Freizeitbades CaLevornia erfolgte, hätte es ein Trio vom Radhaus Bonnet aus Aschaffenburg geschafft. Sie mussten von Leverkusen noch einmal nach Köln, um ihre Startnummern abzuholen. "Das haben wir schön verpeilt", gaben die drei jungen Bayern zu. Ihren Start bei der Challenge 100 verpassten sie deshalb.

Doch Marc Riemann vom Sportpark zeigte sich kulant. Er ließ die drei bei der Challenge 60 starten. "Ein feiner Zug. Sonst wären wir ganz umsonst die weite Strecke hierher gekommen. Weil die Strecke bei der Challenge 60 um 40 Kilometer kürzer ist als die geplante, werden wir nun eben etwas schneller fahren", waren die offensichtlich erleichterten Bajuwaren sich einig. Immerhin fanden sie Platz in einem illustren Feld, zu dem auch die Moderatorin und Schauspielerin Shary Reeves ("Wissen macht Ah!") und Rund um Köln-Sieger Jens Heppner (2001) gehörten.

Der Ex-Profi hatte für seine Mitstreiter ein wirksames Erfolgsrezept. "Man muss nur vorne sein und vorne bleiben, dann gewinnt man", lautete sein nicht mit allzu großem Ernst vorgetragener Tipp. Die Profis, die diesmal in Reichshof starteten und Leverkusen gegen Mittag einen Besuch abstatteten, spielten an der Bismarckstraße diesmal eine Nebenrolle.

Weit mehr als bei der Passage der Berufs-Radfahrer war los beim und vor dem Start der beiden Jedermann-Rennen, bei denen insgesamt fast 3000 Teilnehmer (über 1200 bei der Challenge 100, über 1750 bei der Challenge 60) gezählt wurden.

Mehr Ordner eingesetzt

Weil sie diesmal keine Doppelrunde fuhren, blieb die Belastung speziell für die in früheren Jahren meist schwer gebeutelten Alkenrather in einem erträglichen Rahmen. Nur rund eine Stunde dauerte die Sperrung der Alkenrather Straße Da die abzusichernde Strecke im Stadtgebiet jedoch länger war — die Profis kamen aus Burscheid über Lützenkirchen — waren noch mehr Ordner als im vergangenen Jahr nötig.

Sie verfolgten vielerorts die Vorbeifahrt des Profirennens gemeinsam mit Anwohnern, die wie an der Gustav-Heinemann-Straße/Ecke Kalkstraße die Fahrbahn bemalt hatten und den Fahrern einen tollen Empfang bereiteten. Auch ohne große Stars wie in früheren Jahren kam so ein Hauch Radfieber auf.

(RP)
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