Leverkusen/Burscheid Pro: "Weniger tödliche Unfälle bei Geschwindigkeitsbegrenzung"

"43,5 Prozent aller schweren Unfälle auf Autobahnen sind Geschwindigkeitsunfälle. 70 Prozent aller tödlichen Unfälle ereignen sich auf Abschnitten ohne Geschwindigkeitsbegrenzung." Ingo Kosick kann diese Zahlen mittlerweile im Schlaf herunterbeten. Der Verwaltungsbeamte aus Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) betreibt mit seinem "Verein für soziales Leben" die Internethomepage "Pro Tempolimit" und fordert seit Jahren vehement die Einführung einer generellen Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen in NRW.

 Ingo Kosick betreibt die Homepage "Pro Tempolimit".

Ingo Kosick betreibt die Homepage "Pro Tempolimit".

Foto: Kosick

"Ein Tempolimit trägt wesentlich zur Erhöhung der Sicherheit bei", behauptet Kosick. Die Unfallgefahr sinke, denn der Verkehrsfluss sei beispielsweise bei Tempo 100 wesentlich gleichmäßiger als bei unbegrenzter Geschwindigkeit: "Und je gleichmäßiger der Verkehr fließt, desto geringer die Staugefahr."

Schon beim Alvaro-Unfall im vergangenen Jahr hatten Leverkusener Kommunalpolitiker ein Tempolimit gefordert. Doch hätte der tödliche Unfall auf der A 1 am Wochenende verhindert werden können, wenn es so eine Einschränkung auf dem Abschnitt zwischen Burscheid und Leverkusen gegeben hätte?

Die Antwort kann auch Kosick nicht geben — er bemüht jedoch die Physik: "Die Schwere eines Verkehrsunfalls ist proportional abhängig von der Geschwindigkeit, die das Fahrzeug zum Unfallzeitpunkt hat." Schon bei einem scheinbar harmlosen Überschreiten der Innerortsgeschwindigkeit von 50 auf 60 km/h nehme der Bremsweg um 44 Prozent zu. "Wie hoch diese Größe bei einer Geschwindigkeit von beispielsweise Tempo 140 liegt", sagt Kosick, "kann sich da jeder selbst ausrechnen."

(peco)
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