Kerbi I. Vom Zitronenfunk zum Karnevals-Prinz

Leverkusen · Sebastian Kehrbaum wird neuer Prinz Karneval von Leverkusen.

 Ein Feuerwehrmann als Karnevalsprinz: Mit Prinz Kerbi I. freuen sich Norbert Hülstrunk, Enya Rüter, Jessica Winzer, Bernd Engels und Uwe Krause (von links).

Ein Feuerwehrmann als Karnevalsprinz: Mit Prinz Kerbi I. freuen sich Norbert Hülstrunk, Enya Rüter, Jessica Winzer, Bernd Engels und Uwe Krause (von links).

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Bei seiner Aufgabe als Oberbrandmeister und Gruppenführer der Freiwilligen Feuerwehr Lützenkirchen trägt er den roten Dienstanzug. Im Karneval ist er in gelber Uniform der Prinzengarde Opladen (PGO) – den so genannten „Zitronenfunken“ – unterwegs. Ab November wird er allerdings in eine grüne Kluft und weiße Strumpfhosen schlüpfen. Denn Sebastian Kehrbaum wird der neue Prinz Karneval. Als Prinz „Kerbi I.“ (gesprochen Körbi) will der 35-Jährige in der Session 2019/2020 durch die Säle ziehen und die Leverkusener Narren von den Stühlen reißen. Gestern hat er den Vertrag mit Uwe Krause, dem Präsidenten des Festausschusses Leverkusener Karneval (FLK), offiziell besiegelt.

Schon seit 2014 begleitet Kehrbaum die Narrenfürsten durch die fünfte Jahreszeit. Als Mitglied, zweiter Vorsitzender und Schriftführer der Prinzengarde kennt er sich auf den Bühnen seiner Heimatstadt also bestens aus. Im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen, ist allerdings neu für ihn. „Ich bin schon ganz gespannt, was ich als Prinz erleben werde“, sagte er deshalb bei der gestrigen Vorstellung.

Dass er einmal Prinz sein würde, steht im Grunde schon seit fünf Jahren fest. Es war im gleichen Jahr 2014, als er dem PGO-Vorsitzenden Norbert Hülstrunk – einem seiner künftigen Adjutanten – versprach, das Prinzenamt zu übernehmen, sobald die 1954 gegründete Karnevalsgesellschaft ihr närrisches 66-jähriges Vereinsjubiläum feiert.

Mag es auch aus einer Bierlaune heraus geschehen sein, so hielt er doch Wort. „Da bin ich jetzt und freue mich mit allen Leverkusener Jecken auf eine tolle Session“, strahlte der in Lützenkirchen geborene designierte Prinz, der seit drei Jahren aktiven Triathlon betreibt. „Im Rheinischen Karneval bin ich ein echter Spätzünder“, gestand der ledige Diplom-Ernährungswissenschaftler, der im Vertrieb für eine Hamburger Firma tätig ist. Das lag vor allem daran, dass er als Kind den Rosenmontag regelmäßig in der Helau-Region erlebte, wenn er bei der Oma in Bottrop zu Besuch war.

Nach Ausbildungsjahren in Bayern und Hessen setzte sich aber der Rheinländer in ihm durch. „Zum Glück“, scherzte Kehrbaum und freut sich schon jetzt auf die Proklamation am Samstag, 23. November, im Leverkusener Forum. „Hier sind wir doch alle positiv bekloppt.“

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