Leverkusen Poststelle sucht neuen Betreiber

Leverkusen · Nach zwei Überfällen hat der Betreiber der Postagentur in Schlebusch seinen Vertrag gekündigt und will sich künftig auf seinen Spielwarenladen konzentrieren. Die Post sagt, es wird eine "übergangslose Ersatzlösung" geben.

Schlebusch Noch heute plagen Wolfgang Schäfer Alpträume: Am Aschermittwoch dieses Jahres ist sein Spielwarenladen mit integrierter Post an der Bergischen Landstraße zum zweiten Mal überfallen worden. Ein bewaffneter Täter zwang ihn abends, als er allein im Laden war, den Tresor zu öffnen. "Das verfolgt mich heute noch nervlich", sagt der Ladenbesitzer. Deshalb hat er sich entschlossen, die Postagentur abzugeben. "Zum 30. April habe ich gekündigt, zum 1. Juli will ich auf jeden Fall die Post übergeben haben", sagt Schäfer.

Für Postagentur keine Alternative

Mit seinem Spielwarenladen ist er bereits vergangenes Wochenende umgezogen an die Straße Am Klösterchen. Doch dass es in Schlebusch weiterhin eine Postagentur geben soll, liegt dem Schlebuscher am Herzen. "Deshalb habe ich auch gesagt: Ich mache noch weiter, bis die Post jemand Neues gefunden hat", sagt Schäfer. Für ihn war klar: "Entweder die Post muss raus oder wir." Er sei mit den Spielwaren an der Bergischen Landstraße ausgezogen, damit die Post erhalten bleibt. Spielwaren gehen überall, hat sich der gebürtige Leverkusener gesagt. Für die Räumlichkeiten der Postagentur gebe es allerdings in Schlebusch keine Alternative. Schließlich müsste es dort möglich sein, Pakete im großen Stil anzuliefern. Nun wird ein Nachmieter für den Laden und für die integrierte Post gesucht.

"Es wird eine Veränderung geben, nur der Zeitablauf steht noch nicht fest", bestätigt auch Rainer Ernzer von der regionalen Postpressestelle Düsseldorf, die für Leverkusen zuständig ist. Es soll auf jeden Fall eine "übergangslose Ersatzlösung geben", sagt Ernzer. "Wir werden in Schlebusch bleiben", sagt der Sprecher und zerstreut so Befürchtungen, es würde künftig gar keine Postagentur mehr im Stadtteil geben.

Eine Lösung, nach der nur noch zwei Stunden pro Tag ein mobiler Postwagen in Schlebusch Station macht, will Wolfgang Schäfer vermeiden. Schließlich herrscht großer Bedarf in Schlebusch. "Die Post hat 800 Kunden pro Tag", sagt der 58-Jährige. Anfangs, vor sechs Jahren, seien die Kunden in Schlangen bis auf die Straße gestanden. Für fast 3000 Euro hat er seinen Laden umbauen lassen, damit die Kunden innen anstehen können.

Neuer Laden an neuem Ort

Vor vier Jahren war die Postagentur schon einmal überfallen worden. Damals konnte Schäfer den Vorfall erfolgreich verdrängen. Bei dem erneuten Überfall geht das nicht mehr. Nun pendelt der Geschäftsmann zwischen dem alten Laden mit der Post und seinem neuen hin und her und hofft, dass das bald ein Ende hat.

(RP)
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