Leverkusen Post verschlankt Briefzustellung

Leverkusen · Die Post fährt derzeit ihr Sommer-Arbeitsmodell. Im Juli und August können Zustellbereiche zusammengelegt werden. Ärgerlich für betroffene Anwohne: Post und Zeitung kommen statt morgens oft erst mittags oder später.

Gewöhnlich sei auf den Briefträger Verlass. Täglich zwischen neun und halb zehn morgens bringe er die Post samt Tageszeitung. "Zuletzt kam er aber erst gegen 13 Uhr", moniert eine Anwohnerin aus dem Bereich Schlebusch. Montags und auch samstags sei dies der Fall gewesen. Das sei ärgerlich, "denn das ist doch reichlich spät für die Zeitung", ärgert sich die Frau (Name der Redaktion bekannt).

Sie ist nicht die einzige, die sich derzeit wundert über das mitunter zeitlich wechselhafte Erscheinen des Postboten. Hintergrund ist die so genannte Sommer-Zustellung der Post: Im Juli und im August können verschiedene Zustellungsbezirke zusammengelegt werden. Ein Briefträger kann neben dem eigenen Bereich auch einen angrenzenden Bezirk eines Kollegen übernehmen, der im Gegenzug am betreffenden Tag Urlaub nimmt. Dabei sollen sich die Post-Bediensteten abwechseln, so dass jeder im Wechsel frei macht beziehungsweise den Bereich des Kollegen übernimmt. "Allerdings gilt dies nur für Zustellungen an Montagen und geschieht auf freiwilliger Basis", erläutert Post-Sprecher Dieter Pietruk. An anderen Tagen blieben die Abläufe unverändert.

80 Prozent Rückgang bei Briefen

Dieses Arbeits-Modell sei einerseits dem derzeit geringen Brief-Aufkommen geschuldet. Pietruk: "Wir verzeichnen im Sommer einen Rückgang um rund 80 Prozent." Andererseits liegt dem Vorgehen auch zugrunde, dass im gesamten Jahr montags deutlich weniger Briefe zugestellt werden als an den anderen Werktagen. Weil etwa Firmen und Geschäfte samstags kaum Post verschickten, "haben wir an Montagen nur etwa zehn Prozent des gesamten Aufkommens einer Woche", sagt der Post-Sprecher.

Von der Möglichkeiten, die die Sommer-Zustellung bietet, machen die Briefträger laut Pietruk "regen Gebrauch, vor allem in Leverkusen". Dass es dadurch an Montagen zu kleineren Verzögerungen im gewohnten Ablauf kommen könne, räumt er ein.

Allerdings würden sich diese in einem engen zeitlichen Rahmen von ein bis zwei Stunden bewegen. An den übrigen Werktagen bringe die aktuelle Urlaubszeit die Abläufe der Briefträger überhaupt nicht durcheinander, bekräftigt der Sprecher. "Wir verfügen personell über ein flexibles System, das es im ganzen Jahr erlaubt, bei Krankheit oder Urlaub umgehend Vertretungen einzusetzen", erklärt Pietruk. Wie viele Briefträger insgesamt die 50 Leverkusener Zustellbezirke betreuen, verriet er nicht.

Zustellungen bis 17 Uhr

Die betroffene Leverkusenerin hat sich indes bei der Post in Wiesdorf erkundigt: "Dort wurde mir gesagt, dass es sowohl montags als auch samstags wegen Zusammenlegungen zu Verzögerungen kommen könne. Mitunter seien die Zusteller sogar bis 17 Uhr unterwegs."

(RP)
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