Leverkusen Positiv bekloppter Karnevalsfilm im Scala
Leverkusen · Im Opladener Scala läuft heute und morgen noch der Dokumentarfilm "Karneval! Wir sind positiv bekloppt".
Zum Start in die fünfte Jahreszeit ist im Opladener Scala-Kino der Dokumentarfilm "Karneval! Wir sind positiv bekloppt" angelaufen. Der Film ist eine perfekte Einstimmung auf die tollen Tage. Er zeigt insgesamt sechs Protagonisten, die Regisseur Claus Wischmann vor zwei Jahren über Monate durch Köln begleitet, ihre Liebe zum Karneval offenbart und ihre Leidenschaft für den Fastelovend herausgestellt hat, ohne die im kollektiven Feierrausch nichts möglich wäre. Für diese Menschen ist Karneval kein Probelauf für das Leben, sondern das Leben selbst. Mit allen Höhen und Tiefen. 365 Tage im Jahr. Ganz so, wie der Vater von Nachwuchs-Redner Tobias sagt: "Du musst positiv bekloppt sein, sonst geht das nicht."
Da gibt es zum Beispiel den kleinen Stefan Dahm, der beim ersten Vorstellabend vor zwei Jahren für seinen Gesang reichlich Applaus erntete. Die Kamera begleitet den Justizvollzugsbeamten Ralf Knoblich und Büttenredner "Dä Knubbelisch vum Klingelpötz" bei seinen Vorbereitungen und seinem Rundgang durch das Gefängnis.
Und die Filmleute sind ebenfalls dabei, als Biggi Fahnenschreiber, die so genannte "Mutter aller Mariechen", das Kölner Dreigestirn trifft, ein Senioren-Herrenballett trainiert und in der Stadthalle Hitdorf mit der Tanzgruppe aus Schlebusch arbeitet.
Die 83-Jährige, die einst als Funkemariechen mit Tanzpartner Peter Schnitzler agierte, erstellt noch immer Choreografien sowohl für die Kölner Luftflotte als auch für die Leverkusener Tanzgruppe "Die Schlebuscher" von der Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß Schlebusch. Im Film geht es um Bewegungsabläufe zum Kasalla-Hit "Pirate". Einige Mädchen müssten noch abnehmen, stellt Fahnenschreiber zu Anfang klar. Jedes Gramm über 50 Kilo zähle doppelt für den Heber.
Zuschauerin Sabrina Schmidt (23) aus Bergisch Gladbach konnte das Gezeigte gut nachvollziehen. Eine Session tanzte die Studentin bei den "Hoppemötzjer". Dieser Blick über 90 Minuten hinter die Kulissen gefalle ihr sehr gut. Als "Karnevalisten mit Leib und Seele" waren Mutter Gabi und Vater Jörg (53) von dem Streifen ebenfalls begeistert. Ihm habe als Tänzer und Organisator des Männerballetts "Hebborner Cremeschnittchen" besonders gefallen, dass man selbst im hohen Alter noch tanzen könne. Das mache Mut.
