Ausgezeichneter Kirchenmusiker Porr bekommt Leverkusener Löwen

Leverkusen · "Es kommt nicht oft vor, dass ein Kirchenmusiker eine so hohe Auszeichnung erhält", stellte Hans-Dieter Möller fest.

 Der "Director musicae" mit seinem Bronzelöwen: Gestern wurde Kirchenmusiker Michael Porr mit der Statue ausgezeichnet.

Der "Director musicae" mit seinem Bronzelöwen: Gestern wurde Kirchenmusiker Michael Porr mit der Statue ausgezeichnet.

Foto: uwe Miserius

Deswegen hat der Professor der Düsseldorfer Robert-Schumann-Hochschule sofort zugesagt, als man ihn bat, die Laudatio auf einen ehemaligen Studenten zu halten. Michael Porr wurde gestern bei einer Feierstunde im Spiegelsaal als "Sympathieträger" mit dem Leverkusener Löwen ausgezeichnet.

Der "Director musicae" (so Möller), bekam als achter Preisträger diese Ehrung, die der Verein "Leverkusen — ein starkes Stück Rheinland" seit 2006 an Personen vergibt, die sich in besonderem Maße um das Ansehen von Leverkusen verdient gemacht haben. Seine Vorgänger waren Rudi Völler, Werner Wenning, Heinz-Klaus Strick, Dr. Martin Kochanek, Eckhard Meszelinsky, Steffi Nerius und Jan-Gregor Kremp.

"Heute reiht sich ein profilierter Kirchenmusiker in die Runde ein", sagte Bürgermeister Friedrich Busch, der Michael Porr im Namen der Stadt gratulierte. Eigentlich hätte er die Ehrung schon früher verdient, räumte er ein. Aber die Auszeichnung falle sicher nicht zufällig in das Jubiläumsjahr des von Porr geleiteten BachChores Leverkusen. Oberbürgermeister und Stellvertreterin waren gestern ebenso verhindert wie Ratsmitglieder, die sonst an Löwen-Verleihungen teilnahmen. Vereinsvorsitzender Manfred Wiet hüchter nannte auch den Grund: Weil der "Vorsitzende einer kleinen Fraktion für eine völlig unsinnige Ratssitzung" gesorgt habe. Für die deutlichen Worte gab es spontanen Beifall aus dem Publikum, das sich bei dieser Feier keinen Augenblick langweilte. Einmal der Musik wegen, denn die Landespreisträger Jugend musiziert Elena Müller (Violine) und Maike Wagener (Klavier) sorgten für anspruchsvolle musikalische Umrahmung.

Und die durchaus lehrreiche Ansprache des Düsseldorfer Professors über die verschiedenen Aufgaben eines Kantors als Chorleiter, Kirchenmusiker, Konzertorganist und in diesem Fall auch Komponist, war mit einer ordentlichen Portion Humor gemischt. Daran knüpfte der Preisträger an, als er sich am Ende bedankte. Michael wer? habe sich vermutlich mancher im Saal gefragt, als er die Einladung gelesen habe, schätzte Porr, setzte sich ans Klavier und sang den alten Schlager von Fritz Rotter "Ach, Sie sind mir so bekannt...". Er ist nämlich noch vielseitiger als bis dahin gelobt, er kann nicht nur seriös oder fromm, sondern auch Kabarett oder Jazz.

Die 22 Zentimeter hohe Bronzefigur, der Leverkusener Löwe mit dem zweigeteilten Schwanz, hat der Leverkusener Bildhauer Kurt Arentz geschaffen. Außerdem erhielt Porr einen Scheck über 5000 Euro für gemeinnützige Zwecke von der Volksbank Rhein-Wupper. "Ich bin sicher, dass Sie dafür Verwendung haben", ahnte Volksbankvorstand Alexander Litz, dass er der Finanzierung von Konzerten dienen wird. Michael Porr betonte, er sehe den Löwen ohnehin nicht nur als persönliche Auszeichnung sondern für alle, die mit ihm arbeiten. Dann stimmte er mit den Anwesenden seines BachChores zwei Stücke an: Bach und Porr.

(mkl)
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