Leverkusen/Köln Polizei stoppt Lkw mit gestohlenen Navis

Leverkusen/Köln · Bei einer Kontrolle in Frankfurt an der Oder hat die Polizei einen Lkw mit Hehlerware abgefangen. 23 Navigationsgeräte aus Autos der Premiumklasse fanden die Beamten. Eine Idee aus den Niederlanden könnte vor dem Diebstahl schützen.

 Die Beamten stellten Navigationsgeräte, Lenkräder aus BMW-Fahrzeugen samt Airbag und ein Fahrrad sicher. Wert der Beute laut Polizei: ca. 75 000 Euro. Die Diebe waren auch im Rheinisch-Bergischen Kreis unterwegs. Navi-Diebstähle gibt es übrigens in Leichlingen und Leverkusen relativ regelmäßig.

Die Beamten stellten Navigationsgeräte, Lenkräder aus BMW-Fahrzeugen samt Airbag und ein Fahrrad sicher. Wert der Beute laut Polizei: ca. 75 000 Euro. Die Diebe waren auch im Rheinisch-Bergischen Kreis unterwegs. Navi-Diebstähle gibt es übrigens in Leichlingen und Leverkusen relativ regelmäßig.

Foto: Uwe Miserius

Fast hätte es wieder funktioniert: Die Monatsausbeute gestohlener Navigationsgeräte einer Hehlerbande aus Köln war per Lkw auf dem Weg ins Ausland, um dort verkauft zu werden. In Frankfurt an der Oder wurde aber die Polizei auf den Lkw aufmerksam und kontrollierte die Fracht. 23 Geräte fanden die Beamten auf der Ladefläche - die meisten von ihnen gestohlen aus Autos in Bergisch Gladbach und Moitzfeld. Ziel der Diebe seien vor allem Premium-Fahrzeuge wie Audi, BMW und Mercedes gewesen, sagt die Polizei Köln.

Immer wieder gelingt es den Beamten, Hehler-Transporte abzufangen. Erst Ende April gingen der Polizei sechs Navi-Diebe ins Netz. "Die Zahlen in diesem Jahr liegen momentan deutlich unter denen des Vorjahres", berichtet Kommissar Ulrich Linden. Etwa 800 Fälle von Navi-Diebstählen seien es bisher gewesen, 2013 waren es etwas über 1000. Ein gestohlenes Gerät bringe dem Dieb auf dem Schwarzmarkt in Osteuropa etwa 300 Euro, der Arbeitsaufwand beim Navi-Klau: etwa sechs Minuten, der Schaden für die Betroffenen: meistens um die 3000 Euro, je Autotyp auch deutlich über 10 000 Euro.

Die Banden würden sehr professionell vorgehen und ständig für neues Personal sorgen: "Wir haben Handbücher sichergestellt, in denen aufgezeichnet ist, wie man am besten die Navigationsgeräte entfernt", erklärt Kommissar Lutz Michel. Er sieht vor allem zwei Probleme, die es ermöglichen, schnelles Geld mit den teuren Geräten zu machen: "Der Markt ist überteuert, und die Navis sind schlecht gesichert." Oftmals müssten die Täter nur vier Schrauben entfernen, bevor sie sich mit der geklauten Ware aus dem Staub machen könnten.

Wenn der Diebstahl dann bemerkt werde, zahle die Versicherung einen Ausgleich, der aber meistens nicht reiche, um sich ein neues Navi anzuschaffen. "Dann wird bei ebay reingeschaut und ein Gerät für wenig Geld gekauft", schildert Michel.

Und das sei dann meistens eins, das zuvor aus einem anderen Auto gestohlen wurde. "Das ist wirklich ein Teufelskreis", betont der Polizist.

Wer sich dagegen schützen will, habe es schwer. Schließlich seien die Banden sehr trickreich und würden sich einiges einfallen lassen, um an die Geräte zu kommen. Selbst Scheiben seien schon ausgebaut und ganze Schlösser ausgetauscht worden.

In den Niederlanden schützen sich die Autobesitzer mit sogenannten Navi-Kappen vor dem Klau. Dabei würde eine Abdeckung auf das Gerät gesetzt, damit die Diebe es nicht sehen können und nicht an die entsprechenden Schrauben zum Abmontieren kommen. "Das hat sich in Holland etabliert, deswegen weichen viele Banden auch nach Deutschland aus", erklärt Kommissar Michel.

(RP)
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