Nach dem Kioskeinbruch in Rheindorf Polizei holt Auto aus dem Stöckenbergsee

Hitdorf · Taucher eines technischen Spezialteams bergen den Wagen, der als Tatfahrzeug bei einem Einbruch in Rheindorf gedient haben soll, aus 17 Metern Tiefe. Das Fahrzeug wird nun im Polizeipräsidium von Experten genau untersucht.

  Einsatzkräfte eines speziellen technischen Teams der Polizei holten das Auto, das offenbar das Tatfahrzeug bei einem Einbruch in einem Kiosk am Königsberger Platz gewesen ist, vorsichtig aus dem See, um mögliche Spuren bestmöglich zu erhalten. Vor Ort: ein großes Medienaufgebot.

Einsatzkräfte eines speziellen technischen Teams der Polizei holten das Auto, das offenbar das Tatfahrzeug bei einem Einbruch in einem Kiosk am Königsberger Platz gewesen ist, vorsichtig aus dem See, um mögliche Spuren bestmöglich zu erhalten. Vor Ort: ein großes Medienaufgebot.

Foto: Uwe Miserius

Ein schlechter Film läuft vor Andrea Härtners Augen ab. Aber Wegschalten geht nicht. Denn dieser Film ist die Realität, und die 50-Jährige spielt mit. Ungewollt. Denn der Kölnerin gehört der Wagen, der am Montag aufwändig aus dem Stöckenbergsee gezogen wird. Andrea Härtner und ihr Mann schauen vom Ufer aus zu. „Die Polizei hat uns gebeten, den Wagen zu identifizieren“, sagt sie. Ergebnis der Inaugenscheinnahme: Es ist ihr Wagen, den sie erst seit gut einem Jahr fährt. „Der Schock fing schon vergangene Woche Montag  an. Da habe ich die Rollläden hochgezogen, und  das Auto vor dem Haus war weg“, berichtet die Kölnerin, die vor gut einem Jahr von Rheindorf nach Köln-Flittard zog.

Makaber: Der Wagen fand den Weg nach Rheindorf zurück, Diebe nutzten ihn nach bisheriger polizeilicher Einschätzung, um die Glasfront eines Kiosks am Königsberger Platz einzudrücken. Anschließend versenkten sie das Auto im Stöckenbergsee. Noch am selben Tag, am Montag vergangener Woche, entdeckte ein Angler seltsame Reifenspuren an dem See und informierte Polizei und Feuerwehr.

Seitdem ruhte das Fahrzeug 50 Meter weit im See in rund 17 Metern Tiefe, während Andrea Härtner seit eineinhalb Wochen auf die Hilfe von Nachbarn angewiesen ist, um ihren gehandicapten Mann zu Arztterminen bringen zu können.

Die Polizei schickt am Vormittag zuerst einen Taucher in den See, der ein Video unter Wasser macht. Die Bilder werden an die Kollegen am Ufer übertragen. „Wir haben das hier verfolgt. Der Wagen ist total verschlammt, durch die getönten Scheiben haben wir aber nicht so viel sehen können. Klar aber scheint zu sein: Die vorderen Scheiben sind runtergekurbelt worden, damit der Wagen offenbar möglichst schnell voll Wasser läuft und sinkt“, berichtet Polizeisprecher Christoph Gilles.

Die Kräfte der Technischen Einsatzeinheit der Behörde befestigen dann spezielle Schwimmkörper am Fahrzeuggestell, füllen diese mit Druckluft, der Wagen soll möglichst senkrecht an die Wasseroberfläche gelangen. Von dort an den Uferrand bugsiert und mit einer „Winde ganz hochgezogen werden, damit der Abschleppdienst den Wagen aufladen und zum Polizeipräsidium Köln bringen kann“, erläutert Gilles das Prozedere. Der Abschleppdienst liefert den Wagen von Andrea Härtner bei der KTU ab, der Kriminaltechnischen Untersuchung, die das Fahrzeug „auf Herz und Nieren prüfen wird“, wie Gilles formuliert.  Die Polizei geht davon aus, dass die Täter Ortskenntnis gehabt haben müssen, um den Wagen so gezielt im Stöckenbergsee zu versenken. Bisher fehlt jede Spur von dem Tresor mit einer größeren Summe Geld, der bei dem Einbruch gestohlen wurde.

Noch ist der schlechte Film für Andrea Härtner  nicht zu Ende. Denn ihr Auto steht nun erstmal bei der Polizei. „Erst wenn die Staatsanwaltschaft es freigibt, geht es an den Besitzer zurück“, sagt Gilles. Für die 50-Jährige ein schwacher Trost: „Ich gehe davon aus, dass das ein Totalschaden ist“, sagt sie.

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