Paar in Leverkusen geschnappt Polizei geht von 1000 Kellereinbrüchen aus

Leverkusen/Rhein-Berg · Ein Paar soll 97 Einbrüche in Leverkusen und 222 Straftaten in Rhein-Berg verübt haben. Dem Paar wurden ursprünglich 1000 Kellereinbrüche zur Last gelegt. Die Ermittlungsgruppe "Hamster" rechnet mit weiteren Ergebnissen.

 Solche Gegenstände erbeuteten die Kellereinbrecher. Die Polizei hatte alle bei dem Paar aus Kürten gefundenen Stücke auch auf ihre Homepage gestellt, damit sich die Besitzer melden konnten.

Solche Gegenstände erbeuteten die Kellereinbrecher. Die Polizei hatte alle bei dem Paar aus Kürten gefundenen Stücke auch auf ihre Homepage gestellt, damit sich die Besitzer melden konnten.

Foto: Polizei Rhein-Berg

Die Ermittlungsgruppe "Hamster" hat einem Paar aus Kürten jetzt insgesamt 328 Kellereinbrüche in Leverkusen und im Rheinisch-Bergischen Kreis nachweisen können: Das gab gestern Gabriele Bienewald von der Pressestelle der Kreispolizei in Bergisch Gladbach bekannt. Ursprünglich hatte die Polizei allerdings von 1000 Kellereinbrüchen, davon 700 in Leverkusen und 300 im Rheinisch-Bergischen Kreis mit Schwerpunkt in Leichlingen, berichtet. Diese hohe Zahl von Kellereinbrüchen habe sich dem Paar nicht nachweisen lassen - bisher.

Der mittlerweile 30-jährige Mann und seine inzwischen 38-jährige Lebensgefährtin waren im Juli vergangenen Jahres nach einem Kellereinbruch in Leverkusen festgenommen worden. Bei Durchsuchungen ihres Wagens und der gemeinsamen Wohnung wurde eine Vielzahl an Diebesgut sichergestellt, das die Polizei dann auf ihrer Homepage und in der Hauptwache in Bergisch Gladbach ausstellte, um die Besitzer zu finden.

Die Ermittlungsgruppe "Hamster", bestehend aus Kriminalpolizisten aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis und von der Kölner Polizei, verhörte das Paar mehrfach. Dabei gab der Mann nur 20 Kellereinbrüche zu, die Frau schwieg. "Hamster" konnte allerdings durch weitere Ermittlungen zwar nicht die zunächst 1000 dem Paar zur Last gelegten Einbrüche, aber bis dato 328 Straftaten nachweisen. Das Gericht wird zu bewerten haben, in wie vielen Fällen sich das Paar tatsächlich strafbar gemacht hat. Da die beiden Kürtener einen festen Wohnsitz haben und bisher strafrechtlich nicht in Erscheinung getreten sind, wurden sie nach der Festnahme schnell wieder aus der Haft entlassen, wie Bienewald auf Nachfrage berichtet. Bei den meisten Kellereinbrüchen wurden nur geringwertige Dinge erbeutet. Als Tatmotiv habe das Paar angegeben, es habe das Diebesgut für seinen Lebensunterhalt verkauft, heißt es auf Nachfrage von der Polizei.

Seit November 2013 waren in Leverkusen und seit Anfang 2014 auch im Rheinisch-Bergischen Kreis die Zahlen bei Kellereinbrüchen enorm gestiegen. Nachdem das Paar festgenommen worden war, wurde es schlagartig ruhig. Dem beschuldigten Paar werden nun von der Staatsanwaltschaft insgesamt 201 Keller- und 21 Wohnungseinbrüche im Rheinisch-Bergischen Kreis sowie 97 Keller- und drei Wohnungseinbrüche sowie ein räuberischer Diebstahl in Leverkusen zur Last gelegt. Dazu kommen noch drei Wohnungseinbrüche und ein Kellereinbruch in Köln. Es sei aber wohl mit weiteren Nachweisen von Straftaten zu rechnen, kündigt die Ermittlungsgruppe "Hamster" an.

(RP)
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