Schloss Morsbroich Politiker vertagen erneut eine Entscheidung

Der Streit um die Parkplätze an Schloss Morsbroich geht weiter. Am Montag diskutiert der Rat wieder.

 Der Streit um Schloss Morsbroich geht weiter.

Der Streit um Schloss Morsbroich geht weiter.

Foto: Uwe Miserius/Miserius, Uwe (mise)

Leidenschaftlich verlief am Montag die Debatte um die Zukunft von Schloss Morsbroich. Es ging um nur diese Frage: Wie können neue Parkplätze in der Nähe geschaffen werden? Eine Stunde lang lieferten die Politiker des Bau- und Umweltausschüsse ihre Argumente, um dann eines nicht zu vollbringen: eine Empfehlung für die  Entscheidung im Stadtrat. Zart am Horizont zeigte sicheine Lösung, die bislang verworfen war: weitere Stellflächen durch einen Parkpalettenbau über dem heutigen Parkplatz.

Darum geht es: Die hoch verschuldete Stadt muss sparen. Das Gemeindeprüfungsamt schlug deshalb die Schließung des defizitären Museums für zeitgenössische Kunst vor. Durch die Welt der Kultur lief ein Aufschrei, die meisten Lokalpolitiker verwarfen die Idee empört. Selbst fanden weder Stadt noch Volksvertreter eine Lösung. Da sprang der Museumsverein ein und präsentierte nach monatelanger Vorarbeit mit privaten Experten ein „Standortkonzept“ zur Belebung des Schlossensembles. Der Rat stimmte zu und hat die Hoffnung auf über eine Million Euro Fördergeld durch Bund und Museumsverein.

Der Knackpunkt: Der Verein forderte als Arbeitsgrundlage zunächst 100 neue Parkplätze, reduzierte die Zahl vor kurzem auf 50 Stellflächen. Standort: im Eingangsbereich zum äußeren Schlosspark.

Die Positionen: SPD und Grüne lehnen jeden Eingriff in den Schlosspark ab. Solche Parkplätze zu bauen, das sei Politik von vorgestern, sagte der Senior-Grüne Klaus Wolf. Kollegin Roswitha Arnold stellte fest: „Es ist schlicht rechtswidrig, im Park, also im Landschaftsschutzgebiet Parkplätze zu bauen.“ CDU-Bürgermeister Bernhard Marewski meinte: „Wir unterstützen die Forderung des Museumsvereins. Es geht um die dauerhafte Ertüchtigung von Museum und Gastronomie.“ Im übrigen forderte er den Abriss der nahen Baustraße durch den Wald zwischen Gustav-Heinemann-Straße und Klinikum. Dies bringe Platz für bis zu 70 Bäume. „Und das sind mehr als für den Parkplatz im Schlosspark weg müssten“, ergänzte Dr. Monika Ballin-Meyer-Ahrens (FDP). Die Stadt empfiehlt, einen Fußweg durch den Wald zu lassen.

Seltsam dann eine Äußerung von Grünen-Ratsherrin Arnold: Nach ihrer Recherche könne es möglich sein, über einem Teil des heutigen Parkplatzes eine Parkebene zu bauen. Dies wurde von der Stadt bislang als nicht machbar eingestuft. Im Naturbeirat wurde der Plan des Museumsvereins mit 10:4 angenommen.

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