Leverkusen Politiker diskutieren über Hallenbad in Schlebusch

Leverkusen · CDU-Bezirksvertreter will Bürgervorschlag prüfen.

 Das Bad an der Auermühle ist längst geschlossen.

Das Bad an der Auermühle ist längst geschlossen.

Foto: rm (Archiv)

Das Freibad Auermühle musste aus Kostengründen geschlossen werden. Erhält Schlebusch jetzt an der gleichen Stelle ein Hallenbad?

Um diese Frage ging es bei der jüngsten Sitzung des Bezirks III in der Villa Wuppermann. Georg Karl Wollenhaupt (CDU) machte sich für diese Idee eines Bürgers stark. Obwohl die Stadt das Gelände bereits für andere Nutzungen wie Wohnbebauung, Parkhaus oder Kita-Neubau entwickelt hat, wollte er, dass die Möglichkeit - gemäß Bürgerantrag - geprüft werde, ob dort ein kleines Hallenbad analog zu Bergisch Neukirchen zu integrieren sei. In erster Linie, um Schülern den regelmäßigen Schwimmunterricht zu garantieren. Denn Tatsache sei, so Wollenhaupt, dass Kinder und Jugendlichen auf dem Weg zum Schwimmunterricht in Bergisch Neukirchen aktuell mehr Zeit im Bus verbrächten, als im Wasser. Ein Hallenbad im Leverkusener Osten wäre deshalb "eine bürgerfreundliche Maßnahme" zur Lösung der Schwimmstundendefizite. "Der jetzige Zustand ist nicht hinnehmbar", unterstrich Wollenhaupt. Christoph Kühl (Bündnis 90/Die Grünen) widersprach: "So gerne ich ein Hallenbad in Schlebusch hätte. Aber dem Bürger jetzt zu signalisieren, es würde ein neues Bad gebaut, wäre nicht glaubwürdig." Außerdem sei schon das Freibad aus finanziellen Gründen geschlossen worden, durch ein Hallenbad ändere sich nichts.

Ulrich Kämmerling (CDU) unterstrich, es sei wichtig, dem Bürger zu signalisieren, dass ein mögliches Hallenbad ausschließlich fürs Schulschwimmen und für Sportvereine gebaut werde. Wollenhaupt schlug vor, ein Investor könne die Anlage für die Dauer von zehn Jahren betreiben und anschließend zurückgeben.

Die Frage sei, sagte Wolfgang Pockrand (SPD), ob man "alles auf die Öffentliche Hand übertragen muss oder ob man Eltern in die Pflicht nehmen kann, so dass sie ihren Kindern das Schwimmen beibringen, anstatt zu Hause auf der Couch zu sitzen, und in die Glotze zu schauen." Jetzt in der Auermühle neu zu planen, würde alles Bisherige über den Haufen werfen, kommentierte Benedikt Vennemann (FDP). Das sei "nachvollziehbares Wunschdenken, dem wir nicht zustimmen können."

Bezirksvorsteher Frank Schönberger (CDU) griff in die Diskussion ein und sagte, die Stadt könne die Kosten keinesfalls tragen, insofern sei man auf einen Investor angewiesen. Es sei allerdings zu prüfen, ob das Bad "alternativ irgendwo im Leverkusener Osten" gebaut werden könne.

Susanne Weber von der Verwaltung sagte zu, den Vorschlag erneut zu prüfen und ergänzte: "Obwohl wir die Versorgung für Schulen für ausreichend halten und ein Bedarf so nicht erkennbar ist."

(RP)
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