Opladen Plus fordert Bürgerbeteilugung Wird die Kölner Straße zur Einbahnstrecke?
Leverkusen-Opladen · Opladen Plus regt Umfahrung der Neustadt per Einbahn-Regelung an. Freiwerdender Platz auf Bahnallee und Kölner Straße könnte Radlern, Fußgängern, Handel Raum geben.
Wenn Ideen tatsächlich auf der Straße liegen, dann hat Opladen Plus auf dem Asphalt der Achse Bahnallee/Humboldt-/Robert-Koch-Straße Inspiration für ein größeres verkehrstechnisches Projekt in Opladen entdeckt.
Vorgeschichte Die Bahnallee und nachfolgende Straßen bis zur Kreuzung Robert-Blum-Straße dienten bis zum 6. Dezember als innerstädtische Verkehrsachse Richtung Küppersteg und Wiesdorf. Seit dem Datum übernimmt diese Aufgabe die neue Europaallee ein paar hundert Meter weiter östlich. Bedeutet: weniger Durchgangsverkehr auf der Bahnallee-Achse. Ex-Bahnstadt-Chefin Vera Rottes spielte in Gedanken schon vor ein paar Jahren die Idee einer Fahrradstraße durch. Opladen Plus greift das nun in erweiterter Form auf und regt dazu eine Ideenwerkstatt mit Bürgern an – ähnlich wie sie einst zur Bahnstadt stattfand und vor wenigen Jahren zum Stadtteilentwicklungskonzept Opladen.
Idee Opladen Plus hat das als Basis für Diskussionen diesen Antrag gegossen: „Die Verwaltung wird gebeten, ein geeignetes Bürgerbeteiligungsverfahren zu organisieren, in dem Ideen und Wünsche für die zukünftige Nutzung des durch die Inbetriebnahme der Europaallee vom Durchgangsverkehr nun nicht mehr benötigten Straßenraumes in der Neustadt Opladen entwickelt werden.“ Außerdem solle die Stadt die Möglichkeit zur Einrichtung einer Einbahnstraßenregelung – Einfahrt von Süden, also aus Richtung Wiesdorf kommend nach Opladen über die Kölner Straße, Ausfahrt aus Opladen-Mitte über die Bahnallee-Achse – prüfen. Also eine Art Umfahrung der Opladener Neustadt, um dort „Verkehrsverquälungen“ zu minimieren.
Weil dann auf beiden Straßen eine Richtungsspur wegfiele, ergebe sich Platz für neue Nutzungen. „In dem nicht mehr benötigten Straßenraum steckt ein großes Potential, das es zu nutzen gilt. Für Anwohner, Einzelhandel, Gastronomie, Radfahrer und Besucher sind wirklich erfreuliche Verbesserungen möglich“, betonen Markus Pott und Oliver Faber von OP Plus. Mehr Platz für Fußgänger sei wichtig, denn „gerade an den Bushaltstellen an der Kölner Straße knubbelt es sich oft, weil Leute auf den Bus warten, andere auf dem schmalen Gehweg aber passieren wollen“, merkt Faber an.
Mehr Platz für Radfahrer könnte es auf beiden Straßen geben, auch mehr Platz zum Aufstellen von sicheren Fahrradabstellmöglichkeiten. Auf der Bahnallee sei auch die Idee der Fahrradstraße umsetzbar. Mehr Platz für Außengastronomie und Bänke an der Kölner Straße. Mehr Platz für Anwohnerparken. Pott hat ausgerechnet, dass beim Einrichten von Schrägparken auf den beiden Straßen (vor allem auf der Bahnallee-Achse) bis zu 450 Stellplätze möglich seien. „So könnte die Parknot für Anwohner gemildert werden“; sagt er. Eine öffentliche E-Auto-Ladestation und mehr Grün seien denkbar. „Für das Ganze müsste die Stadt nicht tief in den Geldsack greifen, es geht um kleine pragmatische Lösungen, da reichen teils schon ein paar Linien auf der Straße“, betont Oliver Faber.
Bürger Vor allem, ergänzt Markus Pott, sollen die Bürger und Akteure – also Immobilienbesitzer, Händler, Gewerbetreibende am Zug sein und ihre Ideen für eine mögliche Opladener Neustadt-Umfahrung mit Einbahnstraßenregel und neue Nutzung des Straßenraums einbringen. „Wir wollen die Bürger aktiv einbeziehen, wollen Wünsche und Ideen derer sammeln, die die Straßen nutzen und an ihnen leben“, betonen Pott und Faber.