Mobilitätswende Prüfung: Kann S 1 bis Opladen fahren?
Opladen · Im Auftrag des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr läuft eine Vorprüfung. In 2020 könnte eine Machbarkeitsstudie folgen.
Wer von Opladen in die NRW-Landeshauptstadt will, und das mit dem öffentlichen Nahverkehr, der muss umsteigen. 2015 hatte das damalige Bündnis aus CDU, Grünen und Opladen Plus formuliert: „Aus Opladen existierten drei Hauptmöglichkeiten, um nach Düsseldorf zu gelangen: a) per Bus nach Lev.-Mitte und von dort per Regionalexpress nach Düsseldorf Hbf (Reisedauer von Opladen-Busbahnhof ca. 37 Min.)“, schrieb das Bündnis in einem Antrag. Variante b): mit Bus oder Auto nach Langenfeld, dann per S 6 nach Düsseldorf (49 Minuten). Möglichkeit c): mit der „RB 48 mit Umstieg in Gruiten oder Solingen Hbf auf die S8 bzw. S 1 und weiter nach Düsseldorf – 46 oder 40 Minuten“.
Den Varianten gemein: Die Umsteigezeit mit drei Minuten ist knapp bemessen. „Insbesondere in den verkehrsreichen Zeiten sind diese nicht einzuhalten und die Reisezeiten verlängern sich dadurch in der Regel um mindestens 20 Minuten je Richtung“, hieß es. Gefolgt von einem Auftrag: Die Stadt soll mit dem Nahverkehr Rheinland (NVR) und mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) Verhandlungen aufnehmen. Letzterer sollte etwa prüfen, ob die Infrastruktur im Solinger Hauptbahnhof und im Bahnhof Opladen angepasst werden kann, um „eine Durchbindung der S 1“ nach Opladen zu erreichen (Fahrtzeit dann circa 31 Minuten).
CDU-Ratsherr Rüdiger Scholz hatte 2018 nachgelegt und eine Machbarkeitsstudie „für eine Ausbaumaßnahme der S1 nach Opladen bzw. Schlebusch“ gefordert. Damit hat der Landtagsabgeordnete etwas ins Rollen gebracht, das sich nun vom Wunschgedanken in Richtung Realität entwickeln könnte. Der VRR hat ein Gutachterbüro mit einer Fahrplanstudie und einem Fahrplankonzept zur Strecke der S1 samt Verlängerung beauftragt. Derzeit verbindet sie Dortmund mit Solingen. „Bei dieser Vorprüfung geht es um statistische Daten, etwa um Fahrgastzahlen und die Fragen, wie genau gefahren werden könnte und welche Pufferzeiten es gibt“, sagte ein VRR-Sprecher auf Anfrage.
Der NVR bestätigt, dass auch er eine Untersuchung der Strecke für sinnvoll hält. „Es müssen in den nächsten Wochen die ersten Ergebnisse aus der Voruntersuchung mit den betroffenen Städten und Kreisen besprochen werden“, sagte ein NVR-Sprecher. Diese könnten finanziell beteiligt werden, sollte eine Machbarkeitsstudie für die Verlängerung der S1 beauftragt werden. Dies könnte laut NVR frühestens im Sommer erfolgen. In der Studie ginge es dann um Fragen wie Infrastruktur, Haltepunkte und technischen Aufwand, ergänzt der VRR-Sprecher.
Von VRR und NVR heißt es übereinstimmend, dass eine solche Studie im Schnitt rund ein Jahr dauere. Von einer zügigen Umsetzung einer Verlängerung kann also niemand ausgehen. Dennoch: Rüdiger Scholz wertet die „Vorprüfung als einen Erfolg. Wir sind eine Ecke weiter als vor zwei Jahren. Ende 2021 könnten Ergebnisse vorliegen.“