Leverkusen Plant Wiedenhoff nur Rosinenpickerei?

Für die Leverkusener Kommunalpolitiker und die Stadtverwaltung ist es offenbar unvorstellbar, dass der private Busunternehmer Wiedenhoff die Wupsi-Linien übernehmen kann, ohne Verluste zu schreiben. Entsprechend harsch fällt die Begründung zu der "Wupsi-Resolution" aus, mit der viele Stadträte heute ihr Vertrauen in die Wupsi dokumentieren. Es sei davon auszugehen, dass Wiedenhoff sich von den nicht lukrativen Linien-Konzessionen wieder entbinden lassen werde, wenn das Unternehmen feststelle, dass eine Erbringung der Leistung ohne Zahlung von Zuschüssen nicht möglich sei" heißt es im Resolutionspapier.

Und: "Dieses ,Rosinenpicken' wird dazu führen, dass die Gewinne privatisiert und die Defizite kommunalisiert werden. Daher muss die Kommune mittelfristig mit erheblichen Kosten rechnen, um die Erbringung der Verkehrsleistung zu sichern", schreiben die Vertreter der Ratsfraktionen und -gruppen CDU, Grüne, OpladenPlus, SPD und FDP.

Gehe das Busnetz für zehn Jahre an das Privatunternehmen, dann verliere die Stadt jede Einflussmöglichkeit auf Änderungen der Buslinien. Zudem könne es für die Beschäftigten Nachteile und Lohneinbußen geben: "Bei einer Übernahme des ÖPNV durch private Betreiber besteht die große Gefahr, dass eigenwirtschaftliche Unternehmen aufgrund der Gewinnoptimierung dazu neigen, niedrigere Löhne bis runter zum Mindestlohn zu zahlen. Dies ist möglich, da Betreiber von eigenwirtschaftlichen Verkehren nicht an das Tariftreuegesetz gebunden sind. Dies würde für viele Angestellte ein Lohndumping bedeuten, das es zu verhindern gilt."

Stadt und Politiker hoffen jetzt, dass die Bezirksregierung die Übernahme der Wupsi-Linien ablehnt.

(US)
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