Leverkusen Pilger aus Opladen begeistern

Leverkusen · Mit ihren spontanen Tanzeinlagen haben sich die Mitglieder der St.-Remigius-Gemeinde beim Weltjugendtag in Madrid einen Namen gemacht. Jetzt sind sie in Barcelona, am Freitag geht's zurück.

 Ruheplatz auf Stroh: Die Reise ins heiße Madrid kostete die Opladener Besucher schon Kräfte.

Ruheplatz auf Stroh: Die Reise ins heiße Madrid kostete die Opladener Besucher schon Kräfte.

Foto: privat

Vier Schritte nach hinten, vier Schritte nach vorne, Drehung rechts, Drehung links und in die Hände klatschen — mit dieser Flashmob-Einlage sorgte die Pilgergruppe aus der Gemeinde Sankt Remigius auf dem Weltjugendtag in den Straßen von Madrid für Aufsehen. "Wir haben mit unseren spontanen Tänzen viele andere Pilger zum Mitmachen animiert. Unser Flashmob war nach einigen Tagen in der Stadt bekannt", sagt Gruppenleiterin Anna Spyra.

Hilfreich sei gewesen, dass die Pilger aus Opladen stets eine mobile Musikanlage dabei hatten, aus der der Popsong "Danza Kuduro" dröhnte. "Dieses Lied ist beliebt, liegt in den spanischen Charts derzeit auf Platz eins", sagt Spyra. Auf die Idee mit dem Tanz kamen die Opladener durch einen Flashmob, den eine andere deutsche Pilgergruppe einstudiert hatte, um ihn auf dem Weltjugendtag massentauglich zu machen. "Uns hat deren Tanz aber nicht gefallen. Deshalb haben wir uns schnell einen eigenen ausgedacht", sagt Spyra.

Feuerwehr spritzte Pilger nass

Die 23 Jugendlichen im Alter von 13 bis 19 Jahren sowie die fünf Betreuer der Sankt-Remigius-Gemeinde blicken auf ereignisreiche Tage in Madrid zurück. Besonders in Erinnerung blieben zwei Ereignisse: erstens der Auftakt der Veranstaltung, als Papst Benedikt XVI. mit seinem Papamobil durch die Straßen Madrids Richtung Plaza de Cibeles fuhr. "Das war ein toller Tag. Wir hatten uns am Straßenrand in die erste Reihe gekämpft. Allerdings war es so heiß, dass die Feuerwehr die Pilger mit Wasser nass spritzen musste", sagt Spyra. Zweitens die Freiluftmesse mit dem Papst auf dem Flughafen Cuatro Vientos (Madrid) vor anderthalb Millionen Gläubigen.

Kein Grund zur Kritik

Die Opladener Pilgergruppe hat keinen Anlass zur Kritik am Weltjugendtag in Madrid. "Wir hatten keine Probleme. Von den Krawallen mit Weltjugendtagsgegnern haben wir zum Beispiel gehört aber selbst gar nichts mitbekommen", sagt Spyra. Die Kritik des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend an den Organisatoren der Veranstaltung, wonach es trotz Hitze nicht genug Trinkwasser gegeben hätte, kann Spyra nicht teilen. "Am ersten Tag war es nicht in Ordnung, da mussten wir uns Wasser kaufen. Aber ab dem zweiten Tag gab es in der ganzen Stadt Wasserstationen für die Pilger", berichtet Spyra.

Im Moment macht die Gruppe Sightseeing in Barcelona, dann geht's weiter an den Strand — und am Freitag geht's zurück.

(RP)
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