Leverkusen Per Flugzeug zum Einbruch nach Köln

Leverkusen · Ein Verbrechen begeht man heutzutage kaum noch in der Heimatstadt, auch nicht im Heimatland, sondern man lässt sich für eine Serie von Wohnungsein- oder Kfz-Aufbrüchen einfliegen.

Das stellten Mittwoch Polizeipräsident Klaus Steffenhagen und Norbert Wagner, Leiter der Direktion Kriminalität, heraus. Die beiden Polizeibeamten präsentierten die Kriminalstatistik für das Jahr 2009. "Die Täter 2009 waren oft überregional, kamen aus Frankreich, Belgien, Italien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien", berichtete Wagner.

Über die Hälfte der 120 Täter, die die Polizei in der Stadtregion Köln/Leverkusen auf frischer Tat ertappte, seien aus den drei letztgenannten Ländern gewesen. "Leute zu ermitteln, die nach 30, 40 Einbrüchen wieder in den Flieger steigen, ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen", betonte Wagner.

Insgesamt sind die Fallzahlen, "und darauf können wir stolz sein, wie Klaus Steffenhagen betonte, auf unter 150 000 gesunken, nämlich auf 147 934 Fälle. Das seien 2599 oder 1,7 Prozent weniger als im Jahr 2008. Ein Trend, den das Land NRW nicht mitmacht, hier stieg die Zahl um 0,4 Prozent an. Parallel stieg in Köln/Leverkusen die Aufklärungsquote um 1,1 Prozent auf 45,3 Prozent. Zum Vergleich: 2004 lag sie bei 36 Prozent.

Auffällig waren mehrere Entwicklungen:

Straßenkriminalität Laut Steffenhagen waren ein Drittel der Täter alkoholisiert. Der Straßenraub hat zugenommen, hat sich vom Handtaschenraub verlagert zum Stehlen von Handys und Bargeld unter Gleichaltrigen. Steffenhagen: "Wir müssen Jugendlichen klarmachen, dass Straßenraub kein Kavaliersdelikt ist, sondern ein klassisches Verbrechen."

Taschendiebstahl/Diebstahl aus Kfz Der Taschendiebstahl verzeichnete nach zehn Jahren rückläufiger Zahlen eine Zunahme — besonders an Karneval und im Advent, ebenso seien Menschen zu unvorsichtig mit dem, was sie in ihren Autos offen liegen lassen (Notebook, Navi). Die Zahl der Diebstähle aus Kfz sank zwar um zwölf Prozent, liegt aber noch bei 10 405 Fällen. Betrug Zugenommen hat der Betrug an Tankstellen und im Internet, hier um 60 Prozent. Wagner: "Ebay ist auch Markt für Hehler und Diebesgut. Die Kölner Polizei ist die einzige in NRW mit Fahndungsgruppe Internetbetrug."

(RP)
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