Opladener Bahnhof Parken – „Rechnung der Stadt ist nicht aufgegangen“

Leverkusen · Der Opladener FDP-Ratsherr Busch ist Parkplätze am Bahnhof abgegangen, hat Fahrzeuge gezählt und die Herkunft anhand der Kennzeichen ermittelt. Seine Ergebnisse sind bemerkenswert.

 Nur gut zur Hälfte belegt ist der gebührenpflichtige Parkplatz an der Stauffenbergstraße bei einer Stichprobe von Friedrich Busch am Montagvormittag.

Nur gut zur Hälfte belegt ist der gebührenpflichtige Parkplatz an der Stauffenbergstraße bei einer Stichprobe von Friedrich Busch am Montagvormittag.

Foto: Friedrich Busch/Friedrich Busch

Nachdem die Bezirksvertretung II das in Opladen seit vergangenem Jahr bestehende Parkkonzept gekippt und sich für die Rückkehr zum alten Zustand ausgesprochen hat, werden Unzufriedenheit und Befürchtungen, dass sich die Parkprobleme weiter verschärfen könnten, immer größer. Das gilt insbesondere mit Blick auf die Situation am Bahnhof. Hintergrund: Der dort noch bestehende improvisierte Schotterparkplatz soll in wenigen Wochen mit Baubeginn des Bahnhofsquartiers verschwinden.  „Die Stadt Leverkusen muss endlich ein Parkraumkonzept für den Opladener Bahnhof vorlegen“, sagt der Opladener FDP-Ratsherr Friedrich Busch. Und: „Das Parkverhalten der Autofahrer dort muss ergründet werden.“ Er selbst hat dazu einen Anfang gemacht, sich am Montag (10.30 Uhr) mit Stift und Papier auf den Weg zu den Parkplätzen begeben und hat die Fahrzeuge gezählt. Das sind die Ergebnisse:

Schotterparkplatz auf der Westseite Mit 188 parkenden Fahrzeugen ist dies der größte Parkplatz am Bahnhof. Busch: „Mit den gezählten 188 Personenkraftfahrzeugen ist die Kapazität absolut ausgereizt.“ Insgesamt 54 Prozent der Fahrzeuge haben OP- oder LEV-Kennzeichen (103 Autos).  21 Prozent der Fahrzeuge (46 Autos) kommen aus Köln, Solingen oder sonstigen Städten. „Das lässt den Schluss zu, dass der Schotterparkplatz auch für Einpendler nach Opladen genutzt wird (jedes 5. Fahrzeug)“, schreibt Busch.

Park-und-Ride-Parkplatz auf der Ostseite Bei diesem Parkplatz handelt es sich um einen typischen Park-und-Ride-Parkplatz mit dem Ziel, dass vor allem Berufspendler dort morgens ihr Auto abstellen, um dann mit der RB 48 bzw. mit der RE 7 weiterzufahren. Im Gegensatz zum Schotterparkplatz nutzten laut Busch „Personen aus dem Umland, vor allem mit GL-Kennzeichen“, diesen Parkplatz: Bei einer Kapazität von 161 Parkplätzen, die voll belegt waren, hatten 43 Fahrzeuge ein GL-Kennzeichen und neun Fahrzeuge ein ME-Kennzeichen. (insgesamt 32 Prozent). Aber auch hier dominieren die Fahrzeuge mit LEV- oder OP-Kennzeichen (87=54Prozent).

Parkplatz Stauffenbergstraße Nachdem der etwa 110 Plätze umfassende Parkplatz seit 2019 kostenpflichtig ist, sei er  in der Regel nur noch schwach belegt. Das habe sich auch zum Zeitpunkt der Messung gezeigt: Von 110 Plätzen waren lediglich 59 belegt, davon 36 (60,8 Prozent) mit LEV- oder OP-Kennzeichen, neun mit GL-Zeichen und fünf mit ME-Zeichen. Busch: „Festzuhalten gilt, dass die Rechnung der Stadtverwaltung nicht aufgegangen ist: Man glaubte mit einem aus Sicht der Stadt preiswerten Tagesticket zu vier Euro und mit einem Wochenticket zu 14 Euro den Platz voll zu bekommen.“

Fazit Auf den genannten Parkplätzen am Bahnhof Opladen stehen aktuell 459 Parkplätze zur Verfügung, davon 349 kostenlos. Und: Der kostenpflichtige Parkplatz Stauffenbergstraße wird von der Mehrheit der Autofahrer nicht angenommen. Busch fordert, dass die Stadt den Parkplatz Stauffenbergstraße wieder kostenfrei macht und langfristig dort eine Parkpalette installiert um mehr Abstellplätze zu schaffen. Die geplanten kostenpflichtigen Parkplätze im Bahnhofsquartier werden laut Busch für Pendler keine Entlastung bringen, da sie vorwiegend von Kunden und Bewohnern des neuen Quartiers genutzt werden.

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