Leverkusen Panzergranate in Hitdorf entschärft

Hitdorf · Er hatte in seinem Garten einfach nur eine Pflanze einsetzen wollen. Als er dazu mit den Händen im Erdreich buddelte, stieß ein Anwohner der Langenfelder Straße am Mittwoch gegen 17 Uhr auf eine deutsche Panzergranate aus dem Zweiten Weltkrieg.

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Wie die Einsatzleitung der Feuerwehr später berichtete, hatte der Hitdorfer die Granate zunächst aus der Erde gehoben und beiseitegelegt, dann hatte er zum Telefonhörer gegriffen. Die elf Einsatzkräfte der Feuerwehr reagierten schnell, beförderten die Granate vorsichtig zum Rheinufer.

Gespannte Zündvorrichtung

Das Geschoss mit 8,8 Zentimeter Durchmesser war mit 50 bis 60 Gramm TNT gefüllt und scharf. Der von der Feuerwehr hinzugerufene Experte vom Kampfmittelräumdienst, Wolfgang Wolf, sagte vor Ort, die Granate, die mühelos eine Panzerhülle durchschlagen kann, habe eine gespannte Zündvorrichtung gehabt und musste deshalb gesprengt werden.

Das wollten die Einsatzkräfte nicht zwischen den Wohnhäusern an der Langenfelder Straße riskieren, sondern lieber am Rheinufer agieren. Rund 100 Meter vom Fähranleger entfernt wurde das Geschoss gegen 20 Uhr mit Strohballen abgedeckt, um den Splitterflug bei der Sprengung einzudämmen.

Vor Ort hieß es, Wolfgang Wolf und sein Kollege vom Kampfmittelräumdienst hätten auch darauf achten müssen, dass kein Schiff gerade den Sprengort passiert — eben wegen der Splittergefahr. Fuß- und Radwege wurden ebenfalls aus Sicherheitsgründen abgesperrt. Viele Schaulustige gab es nicht. Ein paar Gassigeher wunderten sich über die Absperrungen, machten sich dann aber auf zum Umweg.

Die Sprengung der Panzergranate dauerte kaum 20 Minuten, Feuerwehr und Kampfmittelräumdienst rückten gegen 20.20 Uhr wieder ab. Auch Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn, der nach Hitdorf gefahren war, um sich ebenso ein Bild der Lage zu machen wie eine Mitarbeiterin des städtischen Fachbereichs Recht und Ordnung, machte sich dann auf den Rückweg.

Den trat Kampfmittelräumdienst-Experte Wolfgang Wolf übrigens mit einer besonderen Fracht an: In seinem Fahrzeug hatte er noch die englische Fünf-Zentner-Flieger-Bombe, die er am Nachmittag in Köln-Ehrenfeld entschärft hatte. Dort hatten deswegen Häuser im Umkreis von 250 Metern evakuiert und der Regionalverkehr um den Ehrenfelder Bahnhof eingestellt werden müssen.

(rl)
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