Leverkusen Osterfeuer an der Schiffsbrücke

Leverkusen · In Scharen pilgerten die Menschen am Karsamstag zum sanierten Denkmal im Landschaftsschutzgebiet. In der alten Wuppermündung an Rheinkilometer 702,5 herrschte Festtagsstimmung, als der Förderverein "Schiffsbrücke Wuppermündung" das erste Osterfeuer entzündete.

 Osterfeuerchen à la Schiffsbrücke. Interesse gab es trotzdem genug. In Windeseile hatte der Veranstalter nichts mehr zu trinken.

Osterfeuerchen à la Schiffsbrücke. Interesse gab es trotzdem genug. In Windeseile hatte der Veranstalter nichts mehr zu trinken.

Foto: miserius

Na ja, "Feuerchen" wäre wohl die treffendere Bezeichnung gewesen. Einige Gäste monierten denn auch, es sei "klein" und "mickrig". So mancher blickte gar neidisch auf das gegenüberliegende Rheinufer, wo in Höhe von Köln-Rheinkassel ein wirklich großes, weithin sichtbares Osterfeuer brannte. "Klar - die Kölner kriegen das hin", sagte einer der Besucher, "die stemmen ja auch den Rosenmontagszug..."

Die Party am Karsamstag hatte schon Stunden vor Einbruch der Dunkelheit begonnen. Am Nachmittag lauschten Erwachsene den Klängen der Jazzband "Five Alive" während Kinder viel Spaß hatten, Stockbrot mit Pfadfindern zu backen.

Mit dem Osterfeuer am Rheinufer wollte der Förderverein eine Jahrhundert alte Tradition wieder aufleben lassen. Und egal, ob groß oder klein: Hauptsache den Winter vertreiben und den Frühling begrüßen, meinten viele Gäste. Franz-Josef Olbertz, Schatzmeister des Fördervereins, war als Flammenwächter im Einsatz. Er hatte das Feuer frühzeitig angezündet und ließ es in den nächsten Stunden nicht mehr erlöschen. Immer wieder legte er gekaufte Holzscheite aus einem ein Kubikmeter großen Stapel nach. "Angeschwemmtes Treibgut wäre zu nass und würde nicht brennen", sagte Olbertz dazu und erklärte, warum das Osterfeuer nicht so groß war, wie von vielen erwartet. "Der Wind ist zu stark, da hätten wir zu viel Funkenflug gehabt."

Diese Größe sei außerdem so mit der Freiwilligen Feuerwehr Rheindorf abgesprochen, ergänzte er. Zehn Männer um Löschzugführer Andreas Jansen hielten Brandwache, um, so betonte Jansen, "das Vereinsleben am Ort aktiv zu unterstützen".

Obwohl es kurz nach 19 Uhr fast nichts mehr zu trinken und zu essen gab, wurde es immer noch gemütlicher, als die Leute Bänke ans Lagerfeuer holten, sich darauf setzten und fasziniert in die knisternden Flammen schauten. Bis dahin hatten Besucher rund 150 Portionen Erbsensuppe verzehrt, rund 50 Gläser Punsch und 100 Gläser Glühwein sowie 100 Flaschen Bier getrunken.

"Ausverkauft" meldeten die Veranstalter, die bei ihrer Premiere tatkräftige Unterstützung erhielten von fünf Auszubildenden der so genannten "Talentschmiede" der Bayer-Gastronomie, die normalerweise in der "Kulisse" des Erholungshauses bei Küchenchef Dirk Rummler lernen. Im Rahmen ihrer Ausbildung hatten sie ihren "Heimathafen" verlassen, um beim Osterfeuer Speisen und Getränke zu servieren. Am Ende des Tages strahlte Fördervereins-Geschäftsführerin Gabriele Pelzer glücklich.

Die nächsten Feste sind am 25. Juni das "Mitsommerfest" mit der Deutsch-Finnischen-Gesellschaft und am 22. Oktober "Herbstzauber".

(gkf)
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