Leverkusen Opladener Bezirksvertreter stimmen für Marktgilde

Leverkusen · Am Ende gab es grünes Licht für die Marktgilde als neuer Betreiber für die Wochenmärkte in der Stadt. Am Anfang standen Zweifel.

Die hat vor allem Markus Pott (Opladen Plus) daran, dass die Marktgilde den Opladener Markt ein neues ansprechende Profil verleihen kann. Zudem zahlte die Gilde der Stadt zu wenig, "für den Bauernmarkt in Schlebusch zahlt die Werbegemeinschaft das Doppelte", merkte Pott in der Sitzung der Bezirksvertretung II an und forderte eine Neuausschreibung und Vergabe an Einzelbewerber, "das bringt der Stadt auch mehr Geld". Die CDU sieht das anders. Lucas Melzig kommentierte: Erstens habe es keine weiteren Bewerber gegeben. "Es hätte sich ja ein Opladener Markt-Experte bewerben können", merkte er spitz in Richtung Pott an. "Und die Marktgilde als blass zu bezeichnen, sei ein starkes Stück. "Außerdem wollte die Politik ja gerade einen Betreiber für alle Märkte." Martin Krampf (SPD) warnte: "Wir wollen nicht schon wieder alles kaputtreden." Bezirksvorsteher Rainer Schiefer erteilte Michaele Drescher von der Stadt das Wort. Die brachte Fakten:

• Mit der Marktgilde sei ein Vertrag für fünf Jahre vorgesehen, zwei Jahre vor Ablauf der Zeit könne er wechselseitig gekündigt werden.

• "Die Stadt fährt die Märkte seit 2010 mit einer Unterdeckung von 20 Prozent, 2016 war es mehr. Wenn die Stadt die Märkte weiterführt, gibt es bald eine Erhöhung der Standgebühren, außerdem müssten auch wir dann nach Quadratmetern abrechnen. Das wird für die Beschicker keinesfalls günstiger als bei der Marktgilde", führte Drescher aus.

Sie stellte eine eher rhetorische Gegenfrage: "Warum sollte die Marktgilde nicht wollen, dass die Märkte hier laufen?" Und Ideen wie eine von Pott vorgeschlagene "Fessmeile" und anderes könnten durchaus von der Marktgilde aufgegriffen werden. "Vielmehr müssen wir uns als Stadt fragen, ob der Marktplatz eventuell mal länger offen gehalten werden kann und wie wir das Parken dann regeln könnten. Aber diesbezüglich sind wir völlig offen." Als die Diskussion wieder aufflammte, gebot Schiefer Einhalt: "Wir drehen uns im Kreis. Ich lasse abstimmen." Ergebnis: Das städtische Papier zur Marktgilde wurde angenommen. Heute ist das Thema im Bezirk III. Der Rat entscheidet am 3. April.

(RP)
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