Leverkusen Opladener Berufskolleg wird Gymnasium

Leverkusen · Das Berufskolleg Opladen ist eine von nur 15 Schulen in Nordrhein-Westfalen, die ab dem Schuljahr 2013/14 ein berufliches Gymnasium für Gesundheit einrichten darf. Außerdem erweitert das Berufskolleg sein Angebot um ein technisches Gymnasium für Maschinenbau- bzw. Elektrotechnik.

Damit bietet das Berufskolleg die Bildungsgänge nicht mehr nur mit dem Abschlussziel der Fachhochschulreife, sondern auch der Allgemeinen Hochschulreife an. "Nicht alle Jugendlichen sind orientierungslos, sondern wissen schon sehr genau, in welche Richtung sie sich später beruflich entwickeln wollen", sagte Schulleiterin Thea Kuhs zu den Gründen für die neuen Möglichkeiten, Abitur zu machen. Besonders technisch und mathematisch interessierte Schüler und solche, die gesundheitliche und medizinische Berufe favorisierten, fänden hier eine interessante Alternative zur allgemeinbildenden Oberstufe an den Gymnasien.

In allen drei Bildungsgängen sollen sich künftig über drei Jahre Praxis und Theorie eng verzahnen. "Wir haben Werkstätten und Labore im Haus, in denen wir die Theorie des Unterrichts an konkreten Beispielen in die Praxis umsetzen können", sagte Annette Filios, Bildungsgangleiterin im technischen Bereich. Außerdem habe die Schule einen Pflegeraum, in dem die Schüler Praxiserfahrung für eine Ausbildung oder ein Studium im Gesundheitsbereich sammelten. Positive Resonanz auf das erweiterte Angebot hat das Berufskolleg bereits von den Unternehmen der Region bekommen: "Mit diesem Angebot könnte dem Fachkräftemangel im Bereich Technik entgegengewirkt werden", sagte Andreas Tressin, Geschäftsführer der Unternehmerverbände Rhein-Wupper. Besuchen können die Bildungsgänge Schüler, die die Fachoberschulreife mit Qualifikationsvermerk oder am Gymnasium die Versetzung aus der Klasse 9 in die Oberstufe haben.

Im technischen Bereich müssen sie die Leistungskurse Maschinenbautechnik bzw. Elektrotechnik und Mathematik belegen. Im beruflichen Gymnasium "Gesundheit" stehen die Fächer "Gesundheit" sowie Psychologie und Biochemie mit dem weiteren Leistungskurs Biologie im Fokus. Die Landesregierung kommt mit dem im Zuge eines Schulversuchs eingerichteten Bildungsgang dem zunehmenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften für Gesundheit und Pflege nach. Bio Science und Health, Gesundheitsökonomie, Gesundheitsmanagement, Physio-, Ergo- und Logotherapie seien Beispiele für Bachelor-Studiengänge, für die die Allgemeine Hochschulreife zwar nicht zwingend erforderlich, wohl aber sinnvoll und wünschenswert seien, sagte Tobias Brüggemann, Bereichsleiter "Gesundheit". Schüler, die die neuen beruflichen Gymnasien besuchen, können mit ihrem Abschluss an allen Universitäten oder Fachhochschulen jedes beliebige Studium aufnehmen. Die Schüler werden weitgehend im Klassenverband unterrichtet.

(inbo)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort