Opladen Opladen wird Uni-Standort
Opladen · Auf dem über 100 Jahre alten Bahngelände Opladen werden sich in drei Jahren Studenten und Professoren tummeln: Leverkusen bekam den Zuschlag der Landesregierung und wird ein Standort für die Fachhochschule Köln.
Der Campus Leverkusen steht in den Startlöchern. Gestern gab der Landtag den Zuschlag für die Zweigstelle der Fachhochschule Köln auf dem einstigen Bahngelände in Opladen. Wo bis vor vier Jahren Loks in Stand gesetzt wurden, luden die Stadt Leverkusen, die Industrie- und Handelskammer und die FH gestern Nachmittag zum Pressetermin in ungewöhnlicher, zugiger Umgebung. Die Getränkewahl zeigte den Ausgang der anderthalb Stunden zuvor bekanntgegebenen Entscheidung. Mit Sekt stießen die Verantwortlichen darauf an, dass die ungewöhnliche Allianz aus IHK, Kommune und Fachhochschule den Zuschlag bekam.
Wie viele Studierende werden erwartet? Den Zuschlag gab es für 500 Flächenstudienplätze. "Das entspricht 1000 Studierenden, die in drei Jahren erreicht sein werden", sagte Professor Dr. Ing. Rüdiger Küchler, Prorektor der FH Köln. Das entspricht der Hälfte der Zahl, die in der Bewerbung angegeben worden war. Allerdings ist durchaus angedacht, diese Größenordnung bei einer weiteren Ausbaustufe zu erreichen.
Was bedeutet der Campus für Leverkusen? Alle Beteiligten werten die Entscheidung als Beschleuniger für die Stadtentwicklung. "Leverkusen war vom Strukturwandel besonders geplagt. Dass ausgerechnet zwei in dieser Hinsicht zentrale Orte wie der ChemPark (ehemals Bayerwerk Wiesdorf) und das Bahnwerk nun im Mittelpunkt stehen, wo die FH für Aufbruchstimmung sorgt, finde ich toll", sagte IHK-Geschäftsführer Dr. Herbert Ferger.
Studentenbuden in Leverkusen
Was bringt der Campus dem Stadtteil Opladen? Die Studierenden bringen ganz sicher Leben in den Stadtteil, wohnen sicher zum Teil in Opladen, kaufen dort ein und bevölkern die Lokale der Neustadt. "Dieses Projekt ist existenziell und wichtig für die Belebung Opladens, das sich von dem schweren Schlag der Eingemeindung 1975 noch nicht erholt hat — und das hat auch mit dieser großen Brache hier zu tun", meinte Oberbürgermeister Ernst Küchler.
Welche Baumaßnahmen sind geplant? Die einstige Montagehalle wird wohl den Großteil des neuen Campus fassen. Angedacht sind im Ursprungsentwurf jedoch auch Studentenwohnheime und eine Mensa in weiteren Gebäuden. "Wir werden versuchen, diese Halle so umzubauen, dass sie möglichst viel fasst, am besten alles", sagte Vera Rottes (Geschäftsführerin Neue Bahn Stadt). Für den Umbau der Halle werden nun Fachleute gesucht.
Wann kommen die ersten Studenten? Im Wintersemester 2010/2011 geht es laut Angabe der Verantwortlichen los — zunächst ausschließlich auf dem Chempark-Gelände in Wiesdorf.
Der eigentliche Hochschul-Campus soll 2011 zum Teil und 2012 ganz genutzt werden können. Und 2013 werden bereits die ersten Absolventen der neuen Fachhochschul-Außenstelle auf dem einstigen Bahngelände ihren Abschluss feiern können.