Am Donnerstag im Leverkusener Umweltausschuss OP Plus will Auermühle wiederbeleben

Leverkusen-Schlebusch · Bei den Planungen für das Areal in Schlebusch soll sich die Stadt die Option für den Wiederbetrieb des Bades, wenn auch in kleinerem Stil, offenhalten. Eine Online-Petition dazu läuft. Die Stadt sieht eine Wiederaufnahme des Betriebs kritisch und will das Areal bebauen.

 Vor zehn Jahren schloss das Freibad. Die Zukunft des Areals bleibt vorerst vage. Auch eine Bürgerinitiative hat sich für einen Bad-Neustart eingesetzt.

Vor zehn Jahren schloss das Freibad. Die Zukunft des Areals bleibt vorerst vage. Auch eine Bürgerinitiative hat sich für einen Bad-Neustart eingesetzt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

„Die Auermühle fehlt so sehr. Es gibt leider keine vernünftigen Alternativen in Leverkusen. Opladen ist weit weg von Schlebusch und Parken ist eine Katastrophe; das Calevornia ist kein richtiges Schwimmbad mehr, in dem man mal seine Bahnen ziehen kann und auch für den täglichen Besuch zu teuer. Die Kinder und Jugendlichen brauchen ein Schwimmbad und Möglichkeiten sich zu treffen und im Sommer der Hitze zu entfliehen. Es war eine tolle Kindheit und Jugend in der Auermühle, und ich wünschte, dass meine Kinder das auch noch mal erfahren können.“ Das schreibt einer der Unterzeichner einer Online-Petition von Opladen Plus. Viele derjenigen, die ihr Signatur darunter setzen, geben ähnliche Kommentare ab. Laut Markus Pott von OP Plus ist es knapp die Hälfte der mittlerweile mehr als 1600 Unterzeichner, die begründet, warum das Schlebuscher Freibad wieder öffnen sollte.

Seit Anfang des Jahres läuft die Online-Petition der Wählergemeinschaft. „Ziel war es, ein Meinungsbild zu erhalten: Will Schlebusch sein Freibad zurück?“, erläutert Pott. „Die Antwort ist ein eindeutiges Ja.“ Die Kritik, dass das Bad ja nicht geschlossen worden wäre, wenn die Besuchszahlen gestimmt hätten, wischt OP Plus weg: „Ein Freibad ist immer ein Zuschussgeschäft. Es ist Daseinsvorsorge. Die kostet und ist im Vergleich zum Museum im Schloss geradezu preiswert.“ Die Auermühle habe „in ihrem schlechtesten Jahr immer noch deutlich mehr Besucher gehabt als das Schloss in seinem Besten und kostete die Stadt mit 300.000 Euro deutlich weniger als das Museum mit 1,1 Mio. Euro.“

Im Bürger- und Umweltausschuss am Donnerstag steht ein entsprechender Antrag von OP Plus auf der Tagesordnung: „Um in zukünftigen Jahren wieder einmal ein Freibadangebot in Schlebusch einrichten zu können, wird ein dazu ausreichender Geländeteil des ehemaligen Freibadgeländes nicht in die anstehenden Neunutzungsplanungen einbezogen.“ Die laufen unter Federführung der Stadt. „Das Areal des ehemaligen Freibades Auermühle wurde Anfang des Jahres vom Sportpark Leverkusen (SPL) erworben und gehört somit inzwischen der Stadt. Es ist weiterhin vorgesehen, das Gelände zukünftig einerseits als Erweiterungspotential für das Klinikum zu nutzen und andererseits dort Wohnbebauung inklusive Kita zu realisieren“, sagt Stadtsprecherin Julia Trick. Derzeit liefen Gespräche zwischen Stadt, Klinikum und der städtischen Wohnungsgesellschaft WGL „über die Entwicklung des Geländes, die weitere Planung und Zeitschiene“.

Für OP Plus schließen sich Freibad  und zumindest die (seit 2017) angedachte Klinikum-Erweiterung plus Kita nicht aus. Das Gelände sei riesig, „gut doppelt so groß wie das des Hallen- und Freibades Wiembachtal. So ist es durchaus möglich, für das Erweiterungsinteresse des Klinikums den Bereich des Geländes östlich vom Carl-Carstens-Ring bis einschließlich Umkleidegebäude des Bades dem Klinikum und der Kita zur Verfügung zu stellen,“ Pott spricht von rund 17.000 Quadratmetern. Es bliebe dann genug Platz für Freibad und Grünland übrig.

Die Stadt betont: Es habe in den vergangenen Jahren immer wieder Anträge zum Freibadbetrieb gegeben. Sie seien überprüft, aber „aus verschiedenen Gründen“ nicht realisiert worden. Eine Analyse über die Optimierungspotenziale des SPL sei 2015 zu diesem Ergebnis gekommen: „Der Bedarf an Schwimmbädern in Leverkusen, gemessen an der Einwohnerzahl, ist durch die vorhandenen drei Bäder in Bergisch Neukirchen, Opladen und Manfort gedeckt.“ Das Areal solle vermarktet werden. Es könne aber wegen Landschafts- und Naturschutz nicht komplett bebaut werden. Zudem sei eine Wiederinbetriebnahme auch eine Frage der Finanzierung.  Der SPL könne das nicht stemmen, heißt es: „Der Betrieb eines weiteren Freibades durch den SPL wäre, aus heutiger Sicht, nicht möglich, da dieser weder über die personellen Ressourcen noch über die notwendigen finanziellen Mittel verfügt.“

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