Leverkusen OP-Fußgängerzone: neuer Wirbel ums Radfahren

Leverkusen · In einem Bürgerantrag fordert der Opladener Peter Orlowski die Verlängerung der morgendlichen Radfahrzeiten von 9 auf 10 Uhr.

 Derzeit gelten in der Opladener Fußgängerzone diese Bestimmungen für Radfahrer und Lieferverkehr. Der Bezirk II diskutiert im November darüber.

Derzeit gelten in der Opladener Fußgängerzone diese Bestimmungen für Radfahrer und Lieferverkehr. Der Bezirk II diskutiert im November darüber.

Foto: Schütz

Die Fußgängerzone rückt auf die Tagesordnung der Bezirksvertretung-II-Sitzung am 19. November. Der Opladener Peter Orlowski hat zum Thema einen Bürgerantrag bei Bezirksvorsteher Rainer Schiefer eingereicht: "Die Fußgängerzone Opladen darf morgens bis 10 Uhr auch mit dem Fahrrad befahren werden", fordert der Rechtsanwalt darin.

Derzeit dürfen Radler den Bereich ab abends 19 Uhr bis morgens 9 Uhr befahren. Ab 9 Uhr muss das Rad geschoben werden – ansonsten droht ein Knöllchen, falls der Radler von der Polizei beim Fußgängerzonen-Fahren nach 9 und vor 19 Uhr ertappt wird. "Demgegenüber dürfen Andienungsverkehre unter anderem werktags bis 10 Uhr die Fußgängerzone befahren", merkt Orlowski an. "Montags bis samstags von 9 bis 10 Uhr morgens ist es also verboten, die Fußgängerzone mit dem Fahrrad zu befahren, während gleichzeitig das Befahren mit Pkw oder Lkw zur Andienung erlaubt ist. Diese Regelung ist unlogisch."

Vor allem weil von motorisierten Fahrzeugen eine viel höhere Gefahr für Fußgänger ausgehe als von Radfahrern, sagt der Opladener. Weiter begründet er: Etliche Geschäfte in der Fußgängerzone öffneten um 9 Uhr. Bis 10 Uhr bestünde die Möglichkeit, Einkäufe auch mal mit dem Rad zu erledigen – wenn bis 10 Uhr Radeln gestattet wäre.

"Bei der derzeitigen Regelung werden Fahrradfahrer und Pkw- bzw. Lkw-Fahrer ungleich behandelt", sagt der Anwalt. "Für die Benachteiligung der Fahrradfahrer besteht kein sachlicher Grund. Vielmehr besteht ein Anspruch auf Gleichbehandlung mit den Pkw-bzw. Lkw-Fahrern", argumentiert Peter Orlowski.

Bezirksvorsteher Schiefer erinnert sich an Diskussionen zum Thema vor drei Jahren. "Damals haben wir auf der Bahnhofstraße den Abschnitt Einmündung Humboldtstraße bis Freiherr-vom-Stein-Straße für Radfahrer geöffnet." Schiefer weiß auch, dass in den einzelnen Parteien die Frage, ob man die Fußgängerzone in weiteren Bereichen oder komplett für Radfahrer freigibt, diskutiert wird. "Auch im zurückliegenden Wahlkampf wurde ich auf die Freigabe angesprochen – mit dem Argument, in Wiesdorf dürfe man auf dem Rad durch die Fußgängerzone."

Friedhelm Laufs vom Straßenverkehrsamt: "In Wiesdorf darf man zwischen Ex-Bayer-Kaufhaus und Kaufhof, also dem Wiesdorfer Platz, zwischen 19 und 10 Uhr mit dem Rad fahren, Auf der Verlängerung der Friedrich-Ebert-Straße zur Rathaus-Galerie und Richtung Rialto-Boulevard ist Radfahren immer erlaubt. Auch in Schlebusch ist die Fußgängerzone ganztags für Radfahrer freigegeben."

In Opladen seien die Radzeiten seinerzeit politisch so gewollt gewesen, weil "unter anderem die Straße schmal ist und Einbauten in der Mitte hat, hieß es damals", sagt Laufs. Der Straßenverkehrsamtschef fände es auch in Ordnung, gebe es eine Anpassung bis 10 Uhr. Und Rainer Schiefer sagt: "Eine Gleichschaltung mit dem Lieferverkehr ist sicherlich in der Bezirksvertretersitzung ein Diskussionsgrund."

(RP)
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