Leverkusen Ökoprofit: Carcoustics spart 31000 Euro
Leverkusen · Geld sparen, Image pflegen und Umwelt schonen: Die drei Ziele vereint das Projekt Ökoprofit für Unternehmen. Für neun Leverkusener Firmen war nach gut sieben Monaten am Mittwoch Zwischenbilanz.
Als Andreas Schmehl vom Automobilzulieferer Carcoustics gestern die bisherige Gesamtersparnis von 233 352 Kilowattstunden Strom oder umgerechnet 33 171 Euro vorstellte, herrschte Staunen im Raum. Carcoustics hat damit bisher die deutlichste Energieersparnis erzielt. "Wir haben mit einer kleinen Investition unter anderem den Stromverbrauch in den Sozialräumen gesenkt, etwa in der Küche und in den Umkleiden/Duschen. Zu dem Ergebnis hat auch die Demontage von Absaugventilatoren in der Kantine und teilweise den Sozialräumen beigetragen", erzählte Schmehl in der Verwaltung des Müllentsorgers Avea.
Dorthin hatte die Wirtschaftsförderung Leverkusen (WFL) zur Zwischenbilanz eingeladen. Neben Vertretern der neun am Leverkusener Ökoprofit-Projekt teilnehmenden Firmen kamen auch Unternehmer, bei denen das laufende Projekt Interesse geweckt hatte.
Im November war Ökoprofit Leverkusen angelaufen — die Firmen lassen sich seitdem in acht Workshops Anregungen geben, wie etwa der Energieverbrauch gesenkt werden kann und Ressourcen effizient nutzbar sind. Die praktische Umsetzung müssen sie dann alleine an ihren Standorten bewerkstelligen. Begleitet werden sie von der Unternehmensberatung B.A.U.M., deren Mitarbeiter Fabian Loos gestern durchs Programm führte und die Ergebnisse lobte.
Eine beeindruckende Zahl lieferte da auch Henning Rudolf vom Opladener Fruchtimporteurbetrieb Walter Pott. Die Firma entschloss sich unter anderem, eine Leckageprüfung der gesamten Druckluftleitung vornehmen zu lassen. Eine gute Entscheidung, denn am Ende kam allein dadurch eine Ersparnis von mehr als 12 000 Euro heraus, berichtete Rudolf.
Die Pronova BKK hat die Räume im Gesundheitshaus am Ludwig-Erhardt-Platz gemietet, "an den räumlichen Gegebenheiten können wir also nichts ändern", berichtete Klaus Pott. Aber die Mitarbeiter der Krankenkasse reichten bei einer Umfrage zahlreiche Ideen ein — von der Zeitschaltuhr für Durchlauferhitzer über Mülltrennung bis zu reglementierter Flurbeleuchtung.
Dass Energie zu sparen nicht nur mit großen Maßnahmen zu bewerkstelligen ist, sondern auch mit Details, stellten alle Unternehmen gestern bei den Vorträgen heraus. Der Bauverein Opladen (GBO) etwa fuhr die Betriebsstunden der Lüftungsanlage in der Geschäftsstelle runter. "Einen Unterschied haben die Mitarbeiter nicht festgestellt", erzählte Alexander Dederichs von der GBO-Geschäftsführung, aber die Einsparungen seien deutlich.
Alle neun Firmen wollen nach November, wenn das Projekt geendet hat, in ihren Unternehmen weitere Umweltschutzmaßnahmen realisieren. Das freute WFL-Chef Frank Obermaier: "Toll, dass es nicht nur Einmalprojekte sind", lobte er und stellte für 2014 eine Neuauflage vom Leverkusener Ökoprofit-Projekt in Aussicht. Dann mit zehn neuen Unternehmen aus der Stadt.