Nach mehr als zwei Jahren Arbeit bei laufendem Betrieb Nun in zartgrau – „Bayer Kasino“ ist renoviert

Wiesdorf · Das historische Haus an der Kaiser-Wilhelm-Allee erstrahlt nach mehr als zwei Jahren Sanierungsarbeiten in neuem Außenanstrich. Drinnen wurden unter anderem die Hotelräume aufgefrischt. Was die Teilsanierung kostet, sagt Bayer nicht.

 Könnte auch Duisberg-Schlösschen nach dem ersten Bayer-Generaldirektor heißen – das herrschaftliche Kasino an der Kaiser-Wilhlem-Allee.

Könnte auch Duisberg-Schlösschen nach dem ersten Bayer-Generaldirektor heißen – das herrschaftliche Kasino an der Kaiser-Wilhlem-Allee.

Foto: Ludmilla Hauser

Zartgrau ist das neue Altrosa. Und wäre unweit nicht der Backsteinschornstein mit dem Schriftzug Bayer zu erkennen, strömten nicht mittags Hunderte Menschen auf die Glastüren und das dahinterliegende Betriebsrestaurant zu, fänden sich gegenüber nicht Industriegebäude und nebenan die gläserne Konzernzentrale von Bayer, das zarte Grau könnte zu einem Schloss  mit englischem Landschaftsgarten gehören. Tut es aber nicht. Das historische Gebäude in Zartgrau heißt „Bayer Kasino“.

1910 wurde die Baugenehmigung erteilt. Der Bau war dringend notwendig, weil „nach der Verlegung des Bayer-Firmensitzes von Wuppertal nach Leverkusen auch eine größere Anzahl leitender Angestellter nach Leverkusen kam. Diese mussten verpflegt und untergebracht werden. Das Kasino diente nicht nur als Restaurant für die leitenden Angestellten, sondern hielt auch zahlreiche Junggesellen- und Passantenwohnungen vor“, schreibt Bayer über die Historie des Hauses. Knapp 110 Jahre nach der Eröffnung wird Ende dieses Monats die fast zweijährige Frischekur für das historische Gebäude an der Kaiser-Wilhelm-Alle abgeschlossen.

 Innen wie außen elegant. Hinter den Glastüren geht es zu den historischen Räumen und Sälen, die teils als Kantine mit der Ausgabe von um die 4500 Essen pro Tag dienen, aber auch als Konfernz- und Veranstaltungsorte.

Innen wie außen elegant. Hinter den Glastüren geht es zu den historischen Räumen und Sälen, die teils als Kantine mit der Ausgabe von um die 4500 Essen pro Tag dienen, aber auch als Konfernz- und Veranstaltungsorte.

Foto: Ludmilla Hauser

Das zarte Grau entspricht laut Bayer der ursprünglichen Farbgebung. In und an dem Haus hat sich dies getan: 260.000 Schieferschindeln sind ausgetauscht, 100 Kilometer Elektrokabel und 30 Kilometer Kupferkabel verbaut, um die  750 Liter Außenfarbe aufgetragen, ein 20.000 Liter Wassertank für die Sprinkleranlage eingebaut.

Saniert hat Bayer bei laufendem Betrieb: Weinkeller  und Kasino-Catering für Mitarbeiter waren geöffnet, weil nicht von der Sanierung betroffen. Gearbeitet wurde im Untergeschoss im Gebäudetrakt um das Restaurant „Zum Löwen“, im Erdgeschoss an der Rezeption und in den historischen Besprechungsräumen. Der „Löwe“ hat „einen baulich angegliederten Küchenbereich“ bekommen, berichtet nun ein Bayer-Sprecher. Im Restaurant, das für die Sanierungsarbeiten geschlossen war, kann wieder diniert werden; derzeit stehen etwa Spargelspitzen aus Dormagen und Forellen aus dem Forellental in Lützenkirchen auf der Karte. 

 Und hintenraus geht‘s in den Landschaftspark: Bei schönem Wetter wird die Terrasse zum Carl-Duisberg-Park hin zur Freiluft-Kantine.

Und hintenraus geht‘s in den Landschaftspark: Bei schönem Wetter wird die Terrasse zum Carl-Duisberg-Park hin zur Freiluft-Kantine.

Foto: Ludmilla Hauser

Auch das Hotel (45 Zimmer, vier Sterne superior) ist schrittweise saniert. Neu: „Nach dem Umbau wird den Gästen auch ein barrierefreies Zimmer für mobilitätseingeschränkte Personen zur Verfügung stehen“, merkt der Sprecher an. Was die Sanierung gekostet hat, sagt er allerdings nicht. Die Kosten „bewegen sich im entsprechendem Rahmen von Bauvorhaben dieser Größenordnung“.

 

 

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