Visite zum Autobahnausbau in Leverkusen Umweltminister trifft Oberbürgermeister unter der „Stelze“

Leverkusen · Um den Autobahnausbau drehte sich das Gespräch von NRW-Umweltminister Oliver Krische mit Oberbürgermeister Uwe Richrath und Politikvertretern bei einer Visite in Leverkusen.

 NRW-Umweltminister Oliver Krischer (2.v.r.) besucht die Stelze in Leverkusen. Mit dabei OB Uwe Richrath (re.), Landtagsangeordneter Rüdiger Scholz und die Bundestagsabgeordnete  Nyke Slawik.

NRW-Umweltminister Oliver Krischer (2.v.r.) besucht die Stelze in Leverkusen. Mit dabei OB Uwe Richrath (re.), Landtagsangeordneter Rüdiger Scholz und die Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik.

Foto: Uwe Miserius

NRW-Umweltminister Oliver Krischer hat am Donnerstag Leverkusen besucht und sich persönlich ein Bild von der bestehenden Autobahnstelze der A 1 nahe der Bayarenagemacht, die die Chemiestadt durchtrennt. Krischer hatte bei der Stadt selbst um einen Ortstermin unter der Stelze gebeten. Das Thema des Gedankenaustauschs mit Oberbürgermeister Uwe Richrath, der Bundestagsabgeordneten Nyke Slawik (Grüne), dem Leverkusener Landtagsabgeordneten Rüdiger Scholz (CDU) und Vertretern des Stadtrats war der Autobahnausbau in Leverkusen.

Nach bekannt gewordenen Plänen der Bundesregierung soll der Autobahnausbau in Leverkusen, sowohl der A1 als auch der A 3, überirdisch erfolgen. Das würde eine Erweiterung der Stelze bedeuten.

Krischer (Grüne) nahm sich etwa eine Stunde Zeit für den Besuch an der Stelze und hörte sich unter anderem auch Einwände von den rund 40 Leverkusenern an, die zum Termin gekommen waren, darunter Mitglieder der Initiative „Keinen Meter mehr!“. Oberbürgermeister Richrath hob die vielfältigen Belastungen hervor, denen Leverkusen bereits ausgesetzt ist und fragte nach der Sinnhaftigkeit eines überirdischen Ausbaus angesichts veränderter Verkehrsbedürfnisse. Auch Krischer  betonte, dass man Verkehrsprojekte auf ihre Zukunftsfähigkeit überprüfen müsse und sicherte der Stadt wie bei der Vorgängerregierung die Unterstützung der Landesregierung zu. Als Minister stehe er an Leverkusens Seite.

Die Entscheidung über die Ausbauprojekte A 1 und A 3 liegt jedoch beim Bund.

„Der Besuch von NRW-Verkehrsminister Krischer zeigt, dass die Stadt Leverkusen weiterhin auf die Unterstützung des Landes NRW beim Protest gegen den oberirdischen Ausbau der A1 setzen kann“, fasste Oberbürgermeister Richrath zusammen. „Wenn auch verhalten, aber dennoch optimistisch, blicken wir auf weitere Verhandlungen in Berlin, die den bisherigen Planungen Einhalt gebieten. Dabei waren der Minister und wir uns einig, dass Verkehrswegeplanung zukunftsgerichtet sein muss.“

„Die Fahrstreifenerweiterung der Autobahnen 1 und 3 in bestehender Höhenlage auf Leverkusener Stadtgebiet halte ich noch immer für einen schwerwiegenden Fehler“, sagt die grüne Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik. „ Leverkusen leidet bereits jetzt unter dem Lärm, Feinstaub und schlechter Luft durch die Autobahnen.“ Städtebaulich seien die Ausbaupläne ein „Alptraum für Leverkusen“. Die stellvertretende Vorsitzende des Verkehrsschusses des Bundestages ist besorgt: „In Leverkusen-Manfort hätten viele Anwohnende statt eines Gartens bald die Autobahn neben dem Haus oder eine gigantische Lärmschutzwand, die jegliches Tageslicht schluckt.“

(bu)
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