Leverkusen New Yorker Jazztöne aus dem Bergischen und Funk zum Tanzen

Leverkusen · Für eingefleischte Jazz Fans gingen die Leverkusener Jazztage am dritten Tag so richtig los. Folgerichtig war die Veranstaltung "Jubilee Night - 25 years in the spirit of Jazz" so gut besucht, dass der Terrassensaal des Forums aus allen Nähten platzte.

 Nils Landgren holte während der "Jubiliee Night" aus seiner Posaune funkige Töne raus - klar, dass das Publikum da nicht stillstehen konnte.

Nils Landgren holte während der "Jubiliee Night" aus seiner Posaune funkige Töne raus - klar, dass das Publikum da nicht stillstehen konnte.

Foto: Uwe Miserius

Und die Gäste wurden bei weitem nicht enttäuscht. Der Auftakt des breit aufgestellten Jazzabends gehörte den Brüdern Julian und Roman Wasserfuhr, die mit Markus Schieferdecker, Bodek Jahnke und Paul Heller Verstärkung in Form von Bass, Drums und Saxophon dabeihatten. Doch die Trompete und das Piano der beiden Ausnahmekünstler aus dem Bergischen standen klar im Vordergrund. Raue rhythmusbetonte Klänge erinnerten an den Hotspot des internationalen Jazz: New York. Das verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass ihre neue Platte "Landed in Brooklyn" eben in der Stadt aufgenommen wurde. Mit Wolfgang Haffner und Band klangen dann später speziellere Jazz-Töne an. Die einzelnen Stücke wirkten dabei ebenso elegant wie cool. Das lag meist am Ausnahmeschlagzeuger, der auf ungewöhnliche Weise sein Instrument beherrscht.

Bevor es zum Hauptact des Abends kam, begaben sich einige Zuschauer in den Agam-Saal, in dem der erste Teil des Nachwuchswettbewerbs "Future Sounds" stattfand. Während sich das "Janika Löttgen Quartett" auf klassischen Jazz konzentrierte, haute "Pulsar Tales" kräftig in die Tasten. Die Band wirkte wie ein Zusammenschluss aus der Trip-Hop-Band "Massive Attack", der Crossover-Gruppe "Skunk Anansie" und der isländischen Songwriterin "Björk" - schön exzessiv. Mit ihrem starken Ausdruck hat sie sicherlich gute Chancen, ins Finale einzuziehen, das am Freitag stattfindet. Eine vierköpfige Fachjury um den Leverkusener Liedermacher Artur Horvarth entscheidet. Nach einem kräftigen Applaus für die Nachwuchsbands ging das Auditorium wieder hinunter in den Terrassensaal, denn Nils Landgren und seine Funk Unit standen bereits auf der Bühne und ließen die ersten groovigen Töne aus ihren Instrumenten. In bester Partylaune fegte die Band anlässlich des 25-jährigen Geburtstages des eigenen Plattenlabels wie ein Wirbelsturm über die Gäste hinweg, die vollends begeistert den Funk in ihren Körper aufsogen und drauflos tanzten. "Get down to the Funk" oder "Stuff like that" sind Songs, die den Körper in Bewegung bringen. Das bestätigte unter anderem Moritz Kammer, der mit Freunden aus Oberhausen anreiste: "Wir lieben Landgren. Bei seiner Musik geht mir das Herz auf und lässt mich tanzen, so wie es mir gerade passt."

Die Leverkusener Jazztage haben nun offenbar vollends Fahrt aufgenommen.

(hawk)
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